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Weiter viel Sonne und wenig Regen: Meteorologe erwartet langen Sommer bis September

23. August 2022, 15:49 Uhr

Der sehr trockene und sonnig heiße Sommer könnte in die Verlängerung gehen. Probleme wie Trockenheit, Waldbrandgefahr und zu niedrige Flusspegel könnten uns noch einige Wochen begleiten.

Die nächsten Tage in dieser Woche bleiben trocken und bis zu 30 Grad heiß. Am Donnerstag und Freitag können sich in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Sonne und Wolken abwechseln und einzelne Schauer und Gewitter sind möglich. Das sind die kurzfristigen Wettervorhersagen. Bis Ende September bleibt es möglicherweise weiter sehr sommerlich.

Weiter Sommer, weiter Dürre

Jeder Regen ist willkommen, jedes bisschen Kühle wird dankbar angenommen. Dieser Sommer lieferte gefühlt fast nur heiße Sonnentage. Aus Sicht des Bonner Klima- und Wetter-Experten Karsten Brandt könnten Deutschland noch ein paar sonnige Wochen bevorstehen. Er sagt:

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Ich glaube, dass wir gute Chancen haben, in den September hinein - mit ganz kurzen Phasen, die zwischendurch mal ein paar Schauer bringen - wieder Hochdrucklagen zu bekommen.

Damit gebe es auch wohl weiter Dürre und Trockenheit. In diesem Sommer könne man daher auch von einem „Wetter-Ereignis“ sprechen, das dem Klimawandel geschuldet sei.

Wir haben seit mehreren Jahren ja das Problem, dass wir steigende Temperaturen haben, dadurch mehr Verdunstung, schwankende Niederschlagsmengen.

Trockenheit und die daraus resultierende Dürre seien nicht das Problem eines einzigen Jahres, sondern die Folge eines längeren Zeitraums.

EU-Studie: Halb Europa von Dürre bedroht

Die aktuelle Dürre in Europa ist nach Einschätzung von EU-Experten vermutlich die schlimmste seit fünfhundert Jahren. Das zeigt ein Bericht der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle. Deren Auswertung muss noch durch die endgültigen Daten am Ende der Saison bestätigt werden. Laut dem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Forscher ist fast die Hälfte Europas von Dürre bedroht. Die Dürregefahr habe insbesondere in Deutschland, in Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Rumänien, Ungarn, Nordserbien, der Ukraine, Moldau, Irland und im Vereinigten Königreich zugenommen. Die Europäische Dürrebeobachtungsstelle ist eine Institution der Europäischen Kommission.

Flusspegel könnten erst im November wieder steigen

Mit seiner Vorhersage macht Meteorologe Brandt auch keine große Hoffnung, dass sich an der teils dramatischen Niedrigwasser-Situation an Flüssen wie Elbe, Oder, Saale oder Rhein bald etwas ändert. Der September sei ohnehin einer der trockensten Monate im Jahresverlauf, ähnlich wie März oder April.

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Erst vielleicht zum November, Dezember, dann steigen die Pegelstände wieder.

Bis dahin müssten wir möglicherweise noch eine längere Periode mit Niedrigwasser überstehen. Die letzten Regenfälle haben die Waldbrandgefahr bei uns nur etwas gemindert. Für die kommenden Tage zeigt der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes für manche Gebiete in Sachsen-Anhalt und Thüringen die zweithöchste Waldbrandstufe 4 an. Für einige Gebiete in Sachsen, und große Teile von Sachsen-Anhalt und Thüringen wird die Waldbrandstufe 3 vorhergesagt.

Mit Material der Nachrichtenagentur dpa.

Dieses Thema im ProgrammDIE MDR JUMP MORNINGSHOW | 23. August 2022 | 06:50 Uhr