Supermond beim Aufgang über der Wartburg in Thüringen im April 2021 Bildrechte: IMAGO / imagebroker / Wigbert Röth

Supermond am Mittwochabend: Darum erscheint dieser Vollmond so riesig

12. Juli 2022, 11:01 Uhr

Am 13. Juli wird der zweite Supermond innerhalb weniger Wochen erwartet. Das Schauspiel am Himmel ab 22.00 Uhr ist wahrscheinlich auch bei uns gut zu sehen.

Das ist jedes Mal ein Hingucker am Nachthimmel: Weil der Mond am 13. Juli der Erde besonders nahekommt und gleichzeitig Vollmond ist, erscheint der Erdbegleiter als Supermond. Der wirkt besonders groß und hell direkt nach dem Aufgang und kurz vor dem Untergang.

Gegen 22 Uhr nach Südosten schauen

Die Sonne geht am Mittwochabend je nach Region zwischen 21.15 und 21.30 Uhr unter. Ab etwa 22 Uhr können Sternengucker den hellen Vollmond im Südosten sehen. Die müssen den Kopf auch nicht allzu weit in den Nacken legen. Der Mond bewegt sich einer relativ flachen Bahn über den Horizont. Das Wetter spielt wahrscheinlich auch mit. Laut dem MDR-Wetterstudio wird die Nacht nach dem heißen Mittwoch überwiegend freundlich. Erste Wolken aus Norddeutschland erreichen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wahrscheinlich erst am Donnerstag. Das Spektaktel lässt sich in der thüringischen Rhön besonders gut beobachten. In der Region stört besonders wenig künstliches Licht den Blick auf den Nachthimmel.

Zweiter Supermond innerhalb von wenigen Wochen

Der Mond bewegt sich auf einer elliptischen Bahn um die Erde und ist damit mal weiter weg und mal näher dran an unserem Planeten. Beim Supermond am Mittwoch ist der Himmelskörper unserem Planeten sehr nahe. Das wird auch als Perigäum bezeichnet. Beim Mondaufgang gegen 22.00 Uhr sind es laut der Vereinigung der Sternfreunde in Deutschland „nur noch“ rund 357.000 Kilometer. Der Vorsitzende Sven Melchert sagte der Nachrichtenagentur dpa:

Es ist der erdnächste Vollmond in diesem Jahr.

Im Schnitt ist der Mond rund 384.000 Kilometer von der Erde entfernt. Weil der Mond uns am Mittwoch etwas näher ist, ist seine am Nachthimmel sichtbare Scheibe dann tatsächlich auch ein kleines bisschen größer als sonst. Den Unterschied zu einem „normalen“ Vollmond würden Sterneninteressierte allerdings nur sehen, wenn beide Monde direkt nebeneinander stehen könnten. Doch am Sommerhimmel wirkt der Mond vor allem beim Aufgang riesengroß. Grund ist die so genannte Mondtäuschung, die hier anschaulich erklärt wird.  

Welche Auswirkungen hat der Supermond?

Der Mond löst durch seine Masse die Gezeiten aus. Wenn er näher an der Erde ist, fallen Flut und Ebbe entsprechend auch etwas stärker aus. Die werden als so genannte Springfluten bezeichnet. Allerdings ist der Unterschied nicht sehr groß: Bei einem Mond in Erdnähe ist die Flut gerade einmal zwei Prozent stärker als sonst. Umgerechnet sind das nur wenige Zentimeter. Der von manchen Astronomen vermutete Zusammenhang zwischen Supermonden und Erdbeben oder Vulkanausbrüchen konnte bisher nicht belegt werden.

Mit Material der Nachrichtenagentur dpa.

Dieses Thema im ProgrammMDR JUMP bei der Arbeit | 12. Juli 2022 | 10:00 Uhr