Verdi fordert Hitzefrei und längere Pausen für Arbeitnehmer

18. Juli 2022, 13:45 Uhr

Arbeiten bei fast 40 Grad: Das macht niemandem mehr Spaß. Und doch erwartet uns in den nächsten Tagen genau das. Die Gewerkschaft Verdi fordert nun Hitzefrei. Die Gesundheit der Beschäftigten müsse im Vordergrund stehen.

Im Juli ist Sommer und im Sommer ist es heiß. Das wissen wir alle und freuen uns in jedem Jahr auf die Sonne. Doch nicht jeder verträgt die Hitze gut. Viele Beschäftigte leiden unter den hohen Temperaturen an ihrem Arbeitsplatz. Ein automatisches Recht auf Hitzefrei gibt es jedoch nicht. Steigen die Temperaturen auf über 35 Grad, kann ein Raum laut Arbeitsstättenverordnung (§ 3a) aber gegebenenfalls nicht mehr als Arbeitsraum geeignet sein. Allerdings ist das nur eine Empfehlung, sie verpflichten den Arbeitgeber also nicht zu bestimmten Vorkehrungen.

Verdi: Arbeitgeber und Betriebsräte sollten eine Lösung finden

Klettern die Temperaturen am Arbeitsplatz immer weiter nach oben oder befindet der sich sogar draußen, könnten zunächst Kleidungsvorschriften gelockert und Gleitzeitregelungen genutzt werden, um die Arbeit in die früheren Morgen- oder in die Abendstunden zu verlegen. Wenn auch das nichts hilft, sollte auf das Lieblingswort aus der Schulzeit zurückgegriffen werden: Hitzefrei. Norbert Reuter von Verdi sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Bei diesen Regelungen sind die Betriebsräte unbedingt zu beteiligen. Es darf dabei nicht zu unzumutbaren Arbeitszeiten, oder gar einer Arbeitszeitverlängerung kommen. Bei extremer Hitze fordern wir längere Pausen oder ein früheres Ende der Arbeit, auch wenn darauf kein rechtlicher Anspruch besteht.

Im letzteren Fall sollten Arbeitgeber gemeinsam mit dem Betriebsrat eine Regelung treffen, wann die ausgefallene Arbeitszeit nachgeholt werden könnte. Dem Betriebsrat steht ein Mitbestimmungsrecht bei Regelungen über den Gesundheitsschutz zu. Die Zimmertemperaut am Arbeitsplatz sollte eine Marke von 26 Grad übrigens grundsätzlich nicht überschreiten. Bei über 26 Grad soll der Arbeitgeber Getränke zur Verfügung stellen, bei über 30 Grad muss er es sogar.

Mit Material von RND, Verdi