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Arbeiten in den Sommerferien: Für diese Ferienjobs werden noch Schüler gesucht

11. Juli 2022, 12:51 Uhr

Viele Schüler nutzen die Sommerferien, um Geld für den Führerschein, für schicke Klamotten oder für eine Reise zu verdienen. Manche Firmen bieten auch extra Ferienjobs an, um Fachkräfte anzuwerben.

Sie räumen Regale im Supermarkt ein, tragen Zeitungen aus, passen am Beckenrand auf Badegäste auf, verkaufen Eis oder helfen in der Autowerkstatt aus: Tausende Schüler und Schülerinnen bei uns nutzen einen Teil der Sommerferien, um sich ein paar Euro zu verdienen.

Firmen wollen mit Ferienjobs auch für sich werben

Für viele kleine und größere Unternehmen sind die Jugendlichen in den Sommermonaten eine wichtige Hilfe, wenn Mitarbeiter im Urlaub sind oder wie aktuell auch wegen Krankheit fehlen. Zudem nutzen zahlreiche Firmen die Ferienarbeit auch, um Schüler für sich zu begeistern. Der Sprecher der Handwerkskammer Dresden, Daniel Bagehorn, sagte der Nachrichtenagentur dpa:

Die Handwerksfirmen werben aufgrund des Fachkräftemangels verstärkt um junge Leute. Nicht selten hat ein künftiger Azubi in einem Ferienjob das erste Mal in ein Handwerk hinein geschnuppert.

Dafür hat die Handwerkskammer Dresden eine Ferienjob-Börse, auf der aktuell über 200 Stellen angeboten werden. Auch im Landkreis Wittenberg gibt es eine Börse für Ferienarbeiten und Praktika.

„Nachfragen, Klinken putzen – das lohnt sich, wenn man jetzt noch einen Ferienjob sucht“

Anja Huth, Chefin der Arbeitsagentur Bernburg, hat eher den Eindruck, dass Unternehmen Ferienjobs nicht „aktiv anbieten“. Sie rät Schülern, besser selbst aktiv bei Lebensmitteldiscountern, Baumärkten, Landwirten, Hotels und in der Gastronomie nachzufragen. Die könnten auch über soziale Medien angeschrieben werden. Für die Arbeit in den Sommerferien gibt es Altersgrenzen. Die ist erst ab 13 möglich, sagt Anja Huth:

13- und 14-jährige dürfen nur zwei Stunden am Tag arbeiten, also zehn Stunden die Woche. Mit 15 kann man in den Ferien maximal vier Wochen arbeiten, dann auch acht Stunden am Tag.

Für Schüler gibt es keinen Mindestlohn. Hier könnten die Eltern mit darauf achten, dass für ihr Kind ein angemessener Lohn vereinbart wird, rät Anja Huth.

Klassischerweise werden die sogenannten 450-Euro-Jobs angeboten. Da ist man dann auch nicht in der Sozialversicherungspflicht. Da hat der Jugendliche dann also Brutto gleich Netto. Kommt man über 450 Euro im Ferienjob, muss man dafür auch Sozialabgaben leisten.

Bei den Arbeitszeiten gelte das Jugendschutzgesetz und danach sind nur Arbeiten zwischen sechs Uhr morgens und 20 Uhr am Abend erlaubt. Arbeiten an gefährlichen Maschinen, mit gefährlichen Stoffen oder unter extremen Witterungsbedingungen sind verboten.

Betreuer im Ferienlager, Gartenzaun gestrichen, in Schokoladenfabrik gearbeitet: Die schönsten Ferienjobs der MDR JUMP-Hörer

Wir haben auf dem MDR JUMP-Facebook-Profil nach den schönsten Ferienjobs gefragt. Da wurden „Klassiker“ wie Eisverkäufer oder Betreuer im Ferienlager aber auch ein paar ungewöhnliche Ferienarbeiten genannt.

Yvonne hat in den Ferien in einer Schokoladenfabrik gearbeitet:

Es war toll, weil man so viel essen konnte, wie man wollte.

Eva hat mit 15 Jahren auf der Wartburg die Hotelzimmer saubergemacht und dabei nach eigenen Angaben „viel gesehen“. Ines war Rettungsschwimmerin im Freibad. Axel schreibt:

Ich hatte einen mit 15 einen Ferienjob in einer Klinikküche. Die Köchin kam zu mir und zeigte mir einen Teig, den sie in ihren Händen hin und her warf. Sie sagte: Fass mal an, so muss der perfekte Teig sein!

Seit diesem Ferienjob kann Axel backen, schreibt er.

Mit Material der Nachrichtenagentur dpa.

Dieses Thema im ProgrammDie MDR JUMP Feierabendshow | 11. Juli 2022 | 14:50 Uhr