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Einbrecher abschrecken: Mit diesen Tipps sind Haus und Wohnung besser geschützt

14. Juli 2022, 12:37 Uhr

Die Urlaubszeit ist leider die Zeit, in der viele an das Thema Einbruch denken. Schließlich ist ein paar Tage oder Wochen niemand zu Hause. Mit den Tipps von unserem Sicherheitsprofi geht es entspannter in die Ferien.

Die Zahl der Einbrüche am Tag ist in Deutschland von seit 2015 von 500 auf noch 250 zurückgegangen. Das ist aus Sicht von Polizei und Sicherheitsexperten erstmal eine positive Entwicklung. Natürlich will aber niemand zu den Mietern oder Hausbesitzern gehören, die es trotzdem trifft. Wir haben daher mit einem Sicherheitsprofi darüber gesprochen, wie Einbrecher häufig vorgehen, welche Schwachstellen sie nutzen und wie diese am besten gesichert werden.

„Kein Täter will erwischt werden und daher sollte man das Entdeckungsrisiko erhöhen“

Stefan Bisanz ist Fachmann für Personenschutz, Objektschutz und Sicherheitstechnik. Wir haben ihn gefragt:

Fenster schließen, Türen abschließen, das ist alles logisch vor dem Start in den Urlaub. Worauf kann man beim Schutz vor Einbrechern noch achten?

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Wichtig ist immer, dass man das sogenannte „Entdeckungsrisiko“ des Täters erhöht. Je eher der entdeckt werden kann, desto weniger wird der das Objekt angreifen. Weil er ja nicht erwischt werden will. Da könnte man zum Beispiel das Schloss verbessern. Je besser das ist, umso länger braucht der Täter und damit ist das Entdeckungsrisiko höher. Auch wenn man einen Querriegel an der Tür oder abschließbare Fenstergriffe anbringt.

Einbrecher kommen also rein, wenn sie wollen. Aber wir machen es ihnen möglichst schwer und schrecken sie so im besten Fall ab, richtig?

Es ist tatsächlich so, dass die Einbrecher schauen, wo dauert es länger und wo nicht. Und wenn sie bei einer Terrassentür merken, das Aufbrechen geht nicht in zwei, drei Sekunden, dann lassen sie auch davon ab. Das erkennt man dann daran, dass man so kleine Dellen in der Höhe vom Schloss hat. Weil da der Hebel angesetzt wurde. Aber die Tür ist eben nicht aufgesprungen.

Das viele Geld für eine Alarmanlage kann ich mir also sparen und mechanische Riegel reichen?

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Klar kann man sich für viel Geld eine Alarmanlage kaufen, aber das können die wenigsten. Mit kleinen Bordmitteln kann man da schon viel machen. Aber man sollte sich kümmern, bevor man in den Urlaub fährt: Mal von außen das Haus betrachten, wo könnte denn jemand einsteigen? Wenn dann die Gartenleiter noch am Haus lehnt, als Kletterhilfe für den ersten Stock, die kann man besser wegpacken. Und vielleicht auch bei der Außensteckdose die Sicherung rausnehmen. Wenn die Nachbarn noch ab und an über den Zaun schauen, ob alles in Ordnung ist, dann hilft das auch.

Was wäre aus Ihrer Sicht noch eine Schwachstelle, die Einbrecher oft nutzen?

Das ist wirklich wichtig: Wir sind ja alle gern in den sozialen Netzwerken unterwegs. Und da jetzt Abfahrtsort und Urlaubsdauer zu posten, macht nicht viel Sinn. Ich verstehe, warum man das macht. Aber das kann man auch zeitversetzt machen, eben nach dem Urlaub, wenn man wieder zu Hause ist.

Dieses Thema im ProgrammDIE MDR JUMP MORNINGSHOW | 14. Juli 2022 | 08:50 Uhr