Welche Tipps gegen Wespen am Tisch helfen wirklich?

19. Juli 2022, 11:12 Uhr

Man sitzt mit Familie oder Freunden im Garten und genießt den schönen Sommerabend. Das Einzige was stört sind die Wespen, die das Essen und die Getränke gewittert haben. Das könnt ihr tun, um sie zu vertreiben.

Beim Eisessen, im Park oder im Freibad: Egal, wo man sich gerade aufhält, die Wespen sind auch da. Und auch vor unserem eigenen Zuhause machen sie nicht Halt. Und die sind nicht nur lästig, sondern auch nicht ganz ungefährlich. Rund 3 % aller Deutschen reagieren allergisch auf Bienen- oder Wespengift. Aber sie sind auch unglaublich nützlich. Wenn wir versuchen, die Insekten zu vertreiben, sollten wir ihnen also keinen Schaden zufügen.

Puh, das stinkt!

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Die wohl harmloseste Art Wespen zu vertreiben, ist über Gerüche. Da Wespen weder Zitronengeruch noch Nelkenduft mögen, kann man zum Beispiel eine halbe aufgeschnittene Zitronen mit Duftnelken neben den Sitzplatz stellen. Ihr könnt auch auf eine Duftkerze mit Citronella-Duft, Nelkenöl oder Teebaumöl zurückgreifen. Ein Pluspunkt: Ätherische Öle vertreiben auch die lästigen Mücken. Was Wespen aber noch mehr hassen, ist der Geruch von Basilikum und Knoblauch. Probiert doch gleich mal ein Rezept für eine Tomatensoße aus!

Gar nicht erst anlocken

Wo wir schon einmal bei Gerüchen sind: Sitzt ihr mit Freunden im Garten, verzichtet doch mal auf Deo, Cremes mit Duftstoffen und Parfüm. Diese süßen Aromen finden Wespen nämlich unwiderstehlich.

Gelbes Tischtuch, blauer Sonnenschirm, rotes Kleid: Ein wahres Paradies für die Insekten. Zwar werden Wespen von bunten Blüten nicht so magisch angezogen wie Bienen, aber versucht doch mal die Tischdekoration in der Wespensaison lieber durch dezentes Weiß zu ersetzen.

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Lasst Essenreste nicht auf dem Tisch stehen, nachdem ihr fertig seid. Räumt lieber alles gleich ab, um den Ansturm zu vermeiden. Süße Getränke und Nachspeise solltet ihr abdecken, wenn sie draußen stehen bleiben sollen. Vorsicht: Durch hektische Bewegungen oder das Wegpusten der Wespen werden diese nur noch mehr angestachelt. Durch die aktive Vertreibung fühlen sich die Tiere bedroht und wechseln in den Angriffsmodus über.

Und noch ein Trick: Sprüht ihr Wespen mit Wasser aus einer Sprühflasche an, denken sie, dass es regnet und verziehen sich in ihr Nest. Apropos Nest...

Wann kann man ein Wespennest umsiedeln?

Weltweit gibt es über 10.000 Wespenarten, von denen die meisten unter Artenschutz stehen. So dürfen auch die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe, die bei uns am häufigsten vorkommen, laut Bundesnaturschutzgesetz nicht ohne vernünftigen Grund beunruhigt, gefangen, verletzt oder getötet werden. In Sachsen und Sachsen-Anhalt beträgt das Bußgeld dafür 5.000 Euro. In Thüringen kann es so richtig teuer werden: Bis zu 50.000 Euro kann das Bußgeld hier betragen. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Allergiker. So steht im Bußgeldkatalog:

Für diese Personengruppe besteht im Falle eines Wespenstichs mitunter Lebensgefahr. Hier muss daher eine Ausnahme gelten. Das heißt, wer auf Wespen allergisch ist, darf eine Wespe töten ohne ein Bußgeld zu bekommen. Denn bevor sich betroffene Personen selbst in Gefahr begeben, sollten sie die gelb-schwarzen Insekten besser unschädlich machen.

Sammeln sich bei euch übermäßig viele Wespen an, könnte ein ganzes Wespennest die Ursache sein. Auch hier ist das eigenmächtige Entfernen eines Wespennests ohne triftigen Grund gesetzlich verboten. Sollte das Nest aber eine Bedrohung für Kinder oder Allergiker darstellen, darf es vom Fachmann entfernt und umgesiedelt werden.

Mit Material von SWR, RND und NABU

Dieses Thema im ProgrammMDR JUMP bei der Arbeit | 19. Juli 2022 | 11:40 Uhr