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Namensforscher: Das sind typische Nachnamen aus Mitteldeutschland

31. Mai 2022, 16:01 Uhr

Woher kommt eigentlich mein Nachname? Manche Nachnamen sind typisch für bestimmte Regionen in Deutschland. Welche Nachnamen auf Mitteldeutschland hinweisen und hier häufiger vorkomemn, hat uns ein Namensforscher erzählt.

Müller, Schneider, Schmidt und Fischer gehören zu den häufigsten Nachnamen Deutschlands. Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen führen sie die Listen der häufigen Nachnamen an. Die typischen Namen für unsere Bundesländer sind jedoch andere, sagt Namensforscher Jürgen Udolph im MDR JUMP Interview:

In Sachsen-Anhalt gehört beispielsweise dazu: Oertel oder Oppermann. Das sind typische Namen aus Sachsen-Anhalt. In Sachsen sind es Namen wie Nowak, für "der Neue" aus dem slawischen, Unger ist ganz typisch für Sachen, das hat mit Ungarn zu tun und beschreibt jemanden der Kontakt zu Österreich und Ungarn hat.

Typisch Thüringen: Ortlip oder Oschmann.

Diese Namen liegen alle laut Udolph auf der Rangliste um Platz 150, sie sind also gar nicht so häufig in Deutschland. Allerdings typisch für benannte Regionen. Besonders oft kommen in unseren Bundesländern in Mitteldeutschland slawische Nachnamen vor.

Genau so typisch sind Nachnamen in Norden, wie in Dänemark, die häufig auf "sen" enden, also Petersen oder Jansen.

Nachnamen ein Indiz für die Herkunft

Mit Hilfe einer Verbreitungskarte kann Namensforscher Udolph herausfinden, in welcher Region ein Name seinen Ursprung hat. Dass sich Nachnamen deshalb in Deutschland nicht mehr regional zuordnen lassen, weil sich alles vermischt, trifft laut Namensforscher Udolph aber nicht zu:

70-80% der Familiennamen sind immer noch dort zu finden, wo sie entstanden sind. Dabei geht es allerdings nur um Namen, die im heutigen Deutschland entstanden sind. Damals war die Mobilität noch nicht so groß und deshalb können wir immer noch relativ gut feststellen, woher ein Name gekommen ist.

Mit Hilfe einer Verbreitungskarte kann Namensforscher Udolph herausfinden, in welcher Region ein Name seinen Ursprung hat. Es sei laut ihm nämlich sehr entscheidend, ob ein Name aus beispielsweise Schleswig-Holstein, Bayernoder Nordrhein-Westfalen stammt.  Der gleiche Name kann nämlich, wenn er aus Nord oder Süd kommt, unterschiedlich erklärt werden.

Typisch deutsch sind übrigens Namen, die an Berufe geknüpft sind, beispielsweise Meier oder Schuster. Das liegt laut Udolph daran, dass Berufe schon immer sehr wichtig waren.

Dieses Thema im ProgrammMDR JUMP Die Themen des Tages | 31. Mai 2022 | 19:17 Uhr