Spritpreise extrem – lohnt sich jetzt wieder Tanktourismus?

01. September 2022, 12:34 Uhr

Der Tankrabatt ist Geschichte. Und die Kraftstoffpreise gehen durch die Decke. Bis zu 50 Cent mehr kosten Diesel und Benzin pro Liter. Lohnt es sich, wieder bei den Nachbarn zu tanken und was ist dabei erlaubt?

Wo kann man jetzt noch preiswert tanken?

Die Steuersenkung auf Kraftstoffpreise sollte gerade in der Ferienzeit eine finanzielle Entlastung bringen. Für drei Monate waren wir dadurch mit unseren Nachbarländern Polen und Tschechien preislich fast auf Augenhöhe. Mal eben über die Grenze zum Tanken zu fahren, hat sich eigentlich nicht gelohnt. Jetzt sieht die Sache anders aus: Während bei uns der Liter Superbenzin E10 gut 2 Euro pro Liter kostet und Diesel sogar bis zu 2,30 Euro teuer ist, kann man in Tschechien beim Benzin aktuell bis zu 30 Cent, beim Diesel bis zu 40 Cent pro Liter sparen. In Polen sieht es nicht ganz so üppig aus: Beim Benzin spart man nur ein paar Cent, beim Diesel können es bis zu 20 Cent sein.

Wie findet man die aktuellen Preise?

Wochenaktuelle Preise für Tschechien und Polen gibt es auf der Seite vom ADAC. Wichtig, dort findet man keine Tagespreise aber eine gute Orientierung, was der Liter ungefähr kostet. Bei Benzinpreis-Apps wie Clever Tanken, Mehr-Tanken oder Benzinpreis Blitz gibt es die offiziellen Preise für Deutschland und Luxemburg, Österreich, Frankreich, Portugal, Spanien sowie Italien. Praktisch: Entweder lässt man sich von der App orten oder gibt seinen Standort selbst an und bekommt dann die Preise der Tankstellen in der Nähe. Besonders günstige Tankstellen sind bei manchen Apps grün markiert, die teuren werden rot angezeigt.

Wann lohnt sich Tanktourismus und was ist erlaubt?

Autofahren kostet mehr als nur Kraftstoff. In der Steuererklärung kann man deshalb 30 Cent beziehungsweise 38 Cent Kosten pro gefahrenem Kilometer ansetzen. Da ist alles drin: Reifenabnutzung, Ölverbrauch, Wartung, Wertverlust und so weiter. Wer also gut 20 Kilometer zur Tankstelle im Nachbarland fährt, kommt hin und zurück auf 40 Kilometer und somit auf Fahrtkosten von 12 Euro. Die müssen beim Tanken wieder reingeholt werden. Bei einem 50 Liter Tank und einer Ersparnis von 20 Cent pro Liter lohnt sich die Sache also kaum. Ein 20 Liter Kanister darf noch mitgenommen werden. Mehr ist nicht erlaubt, weil der Kanister nur der unmittelbaren Reserve dienen darf. Wird man mit mehr erwischt, muss man unter Umständen Zollgebühren bezahlen. Tanktourismus an sich ist aber erlaubt und besonders für Vielfahrer die in Grenznähe wohnen eine finanzielle Erleichterung.

Dieses Thema im ProgrammMDR JUMP Feierabendshow | 01. September 2022 | 15:20 Uhr