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Vorsicht – Ecstasy im Champagner! Weitere Flaschen betroffen.

15. Juni 2022, 14:43 Uhr

Rückruf und Warnung der Verbraucherzentrale: Eine weitere Charge des Champagners "Ice Impérial" von Moët & Chandon kann eine tödliche Dosis der Droge Ecstasy enthalten. Woran kann man das erkennen?

Nach 2018 und diesem Frühjahr jetzt der dritte Fall

Aus Luxemburg kam aktuell die Meldung, dass eine weitere Serie von drei Liter Champgnerflaschen der Firma Moët & Chandon womöglich mit flüssigem MDMA (Methylendioxymethylamphetamin), einem Hauptwirkstoff der Droge Ecstasy, belastet sein kann. So warnt die Verbraucherzentrale auf ihrer Facebookseite:

Neben der Chargennummer "LAJ7QAB6780004" werden nun zusätzlich noch alle Flaschen der Charge "LAK5SAA6490005" zurückgerufen.

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Das Problem: Die Flüssigkeiten in den betroffenen Flaschen sollen die bis zu 1000-fache Dosis einer normalen Ecstasy Pille enthalten. Jeder Schluck davon ist hochgefährlich bis tödlich.

Warum ist die Droge in den Flaschen?

Es ist kein Dummejungenstreich, sondern ganz einfach Drogenschmuggel. In sehr teuren Champagnerflaschen ist das vermutlich unauffällig. Ganz neu ist diese Form des Schmuggels nicht. Schon 2018 fand man bei einer Grenzkontrolle in Australien flüssiges MDMA in den gleichen Flaschen wie heute. Im Februar tauchten solche Flaschen auch in den Niederlanden auf, im pfälzischen Ort Weiden starb ein Mann nach einem Glas auf einer Feier, sieben seiner Kollegen überlebten mit schweren Vergiftungen.  

Woran erkennt man die betroffenen Flaschen?

Von außen sind die Flaschen nicht von anderen, mit Champagner abgefüllten Flaschen zu unterscheiden. Die erwähnten Chargennummern LAJ7QAB6780004 und LAK5SAA6490005 können ein Hinweis sein. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass es noch andere belastete Flaschen gibt. Deshalb der Rat der Verbraucherzentrale:

Beim Gießen zeigt sich ein deutlicher Unterschied: Die mit MDMA gefüllten Flaschen haben eine rötlichbraune Farbe.

Hinzu kommt: Die mit Drogen versetzte Flüssigkeit perlt nicht wie Champagner und riecht stark nach Anis.

Wie muss man sich verhalten?

Schon in üblichen Dosen, kann die Einnahme von Ecstasy zu schweren gesundheitlichen Probleme führen. Das Herz-Kreislaufsystem, die Nerven und sämtliche Organe werden durch die psychoaktiven Stoffe schwer belastet. In hoher Dosis ist das lebensgefährlich. Deshalb warnen die Verbraucherschützer davor, selbst kleinste Mengen zu kosten. Auch die eingetauchte Fingerspitze kann im Zweifel zu viel sein. Wer also eine verdächtige Flüssigkeit im Champagner und im Prinzip in allen gekauften Getränken findet: Nicht anfassen, schon gar nicht kosten, stattdessen sicher entsorgen oder/und der Polizei melden.  

Dieses Thema im ProgrammMDR JUMP Bei der Arbeit | 15. Juni 2022 | 10:57 Uhr