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Mysterium Katzen: Deshalb setzen sich Katzen gern in Rechtecke

01. Juni 2022, 13:57 Uhr

Katzen tun manchmal die lustigsten Dinge, für die wir Menschen keine Erklärung haben. Ein Beispiel dafür sind Katzen, die sich in aufgeklebte Rechtecke setzen. Warum sie das tun, hat nun eine neue Studie herausgefunden.

Immer wieder sieht man lustige Videos im Internet, in denen sich Katzen in aufgeklebte Rechtecke auf dem Boden setzen. Vor ein paar Jahren ging dieses Phänomen auf Twitter viral. Seitdem steht die Frage im Raum, warum genau Katzen das eigentlich tun? Eine neue Studie könnte nun Aufschluss geben.

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Die Amodale Wahrnehmung

Grund für die Vorliebe von Katzen für Rechtecke auf dem Boden ist die sogenannte Amodale Wahrnehmung. Die besitzen auch Menschen und beschreibt die Wahrnehmung von Dingen, die in vorderer Ebene eigentlich gar nicht da sind. Ein Beispiel dafür ist ein Hund hinter einem Zaun. Wenn dieser Hund hinter besagtem Zaun etwas verdeckt wird, durch eine Latte beispielsweise, nehmen wir ihn trotzdem als einziges und zusammenhängendes Objekt wahr, auch wenn wir ihn nur teilweise sehen können. Genau diese Wahrnehmung haben Katzen auch.

An Menschen ist das Phänomen besser erforscht als an Tieren, doch die Wissenschaft konnte dies nun in einer neuen Studie auch bei Katzen belegen.

Katzen in Boxen und Rechtecken

Katzenbesitzerinnen und -besitzer wissen: Katzen lieben kleine, schmale Orte wie Boxen oder Kartons. In der neuen Studie wurde deshalb an über 500 Katzen getestet, ob sie sich genauso häufig und gern in aufgemalte oder aufgeklebte Formen auf dem Boden setzen, wie in Kartons oder Boxen.

Fazit: Die Katzen haben sich genau so oft in die imaginären Flächen gesetzt wie in die realen. Grund dafür ist die Wahrnehmung der Katzen. Sie nehmen die aufgeklebten Flächen genau so wahr, wie die echten. 2D oder 3D wird rein optisch also eins.

Warum lieben Katzen Kisten und Boxen?

Um noch die letzte Frage zu klären, warum Katzen überhaupt so gern kleine und enge Flächen bevorzugen - diese Vorliebe stammt höchstwahrscheinlich aus der Zeit, als Katzen noch keine Haustiere waren. Damals waren sie Jäger in der freien Wildnis und mussten sich selbst schützen, so gut es geht. Kleine Verstecke wie Kartons etc. dienten vor allem als Schutzfunktion. Die Katze kann über den Rand gucken und ihre Umwelt beobachten, selbst aber kaum gesehen werden. Diese Vorliebe entspricht also ganz einfach ihrem natürlichen, ursprünglichen Verhaltensmuster.

Dieses Thema im ProgrammMDR JUMP Feierabendshow | 01. Juni 2022 | 16:37 Uhr