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Große Tages-Schwankungen bei Spritpreisen – wann tankt man am günstigsten?

14. Juni 2022, 14:40 Uhr

Bis zu 16 Cent preiswerter tanken. Eine Untersuchung des ADAC hat gezeigt: Das geht! Es kommt dabei auf die richtige Tageszeit an. Welche ist das und wie kann man noch an der Zapfsäule sparen?

Darum schwanken die Preise so oft

Vor ein paar Jahren änderten die Tankstellen nur zwei, drei mal am Tag die Preise. Die aktuelle ADAC Untersuchung fand raus: Heute gibt es bis zu sieben Preisspitzen am Tag. Warum machen die Mineralölkonzerne das? Die alte Tradition, dass die Konzerne ihre Preise zwar nicht abgesprochen, sich aber regelmäßig über Preisänderungen der Konkurrenz informiert und ein paar Stunden später ihre Preise angepasst haben, endete im Jahr 2013. Der damalige Wirtschaftsminister Philipp Rösler brachte die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe ins Spiel. An die müssen die Konzerne jetzt jede Preisänderung sofort melden.Und diese Meldungen gehen sofort an die Betreiber der Tank-Apps weiter. Daraus folgt: Ein nervöser Markt mit vielen Sprüngen, weil alle Tankstellen preislich sofort nachziehen können. Segen und Fluch der Tank App. Unser Vorteil: Unter den Konzernen gibt es Konkurrenz, deswegen müssen die Preise auch immer wieder fallen und wir können uns darauf einstellen. Der findige Verbraucher ist gefragt.

Wann wir am stärksten abkassiert werden

Morgens sind viele Leute unterwegs zur Arbeit. Da ist wenig Zeit zum Suchen, da muss man tanken, wo es geht. Das wird ausgenutzt.

Und so kritisiert ADAC- Experte Jürgen Albrecht: Im morgendlichen Berufsverkehr wurde einmal mehr der Versuch unternommen, von einem Teil der Kunden besonders hohe Preise zu verlangen. Ergebnis: Zwischen fünf und acht Uhr sind Diesel und Benzin am teuersten. Bis neun Uhr sinken die Preise, Richtung Mittag geht’s dann wieder rauf. Am preiswertesten wird es laut ADAC-Studie an den Zapfsäulen zwischen 18 und 19 Uhr und zwischen 20 und 22 Uhr. Beim Liter Super sind so über den Tag an der gleichen Tankstelle im Schnitt bis zu 10 Cent Unterschied drin, beim Diesel sogar bis zu 16 Cent.

Die richtige Zeit, der richtige Ort

Am besten lässt sich die richtige Zeit für den günstigsten Preis an der jeweiligen Tankstelle mit einer Tank-App ermitteln. Gut, wenn diese App Statistiken und eventuell noch ein Routenprofil anbietet. So kann man erstens schauen, ob die spezielle Tankstelle ihre Preise immer zu den gleichen Zeiten ändert und sein Tankverhalten anpassen. Und zweitens kann man mit der Routenfunktion in Richtung Urlaubsfahrt schon mal vorplanen, wo es wann am günstigsten ist. Wichtig: Auch zur gleichen Tageszeit kann man bei der Tankstelle ein paar Kilometer entfernt bis zu 10 Cent preiswerter tanken.

Warum Vergleichen wichtig ist

Auch wer nicht die Riesensummen spart, sollte immer möglichst preiswert tanken, weil die Ölkonzerne nur dadurch wenigstens ansatzweise einen gewissen Druck von den Verbrauchern spüren.

Auch bei der Benzinsorte sparen

Ab und zu Super Plus tanken, weil das den Motor schont? Das ist ein Märchen und muss nicht sein. Kein Auto in Deutschland braucht Super Plus, von ganz wenigen hochgezüchteten Supersportlern mal abgesehen. Der Vorteil von Super Plus und noch teureren Spezialsorten, die mehr Power versprechen, ist bei den allermeisten Autos so gering, dass man sie auch ganz entspannt mit E 5- Benzin betanken kann. Das ist bis zu 10 Cent billiger. Das Motorenmanagement moderner Autos stellt sich ohnehin auf die Spritsorten ein. Wer noch mehr sparen will, fragt in seiner Autowerkstatt nach: Oft können auch älterer Modelle mit dem bis zu 6 Cent preiswerteren E 10-Benzin fahren.

Dieses Thema im ProgrammMDR JUMP Bei der Arbeit | 14. Juni 2022 | 10:27 Uhr