Auwaldzecke - tödliches Risiko für Hunde

05. Mai 2022, 10:46 Uhr

Jetzt im Frühjahr sind sie wieder unterwegs: Zecken. Für Hunde kann es besonders gefährlich werden - nämlich wenn sie sich eine Auwaldzecke einfangen. Die kleinen Blutsauger sind hierzulande auf dem Vormarsch - vor allem bei uns im Osten.

In den vergangenen Tagen machten Meldungen von Hunden, die nach einem Zeckenbiss gestorben sind, die Runde. Die Vierbeiner wurden allerdings nicht von unserem heimischen Holzbock (Ixodes ricinus) befallen, sondern von einer eingewanderten Art: der Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus). Prof. Martin Pfeffer vom Institut für Tierhygiene und Veterinärwesen in Leipzig erklärt im MDR JUMP-Interview:

Auwaldzecke auf menschlicher Haut Bildrechte: IMAGO images/Frank Sorge

Im Frühjahr und dann wieder im Herbst sind die Auwaldzecken aktiv. Die Tiere treten vermehrt in einem Streifen von Chemnitz, in Richtung Norden bis nach Berlin auf. Dadurch, dass es bei uns immer wärmer wird, konnte sich die Auwaldzecke in Deutschland, vor allem in Mitteldeutschland etablieren.

Zwei gute Nachrichten im Zusammenhang mit der Auwaldzecke gibt es: Sie befällt nur selten Menschen und sie ist vergleichsweise groß und damit leicht erkennbar. Die schlechte Nachricht ist: Befällt sie deinen Hund, kann das tödlich enden, denn diese Zeckenart überträgt die sogenannte Babesiose, auch bekannt als Hundemalaria. Die Krankheit geht mit Blutarmut einher, erklärt Prof. Martin Pfeffer:

Deutlich zu erkennen ist das an blassen Schleimhäuten im Maul. Die Hunde sind schlapp, lethargisch, können Fieber haben und Blut im Urin. Auch Erbrechen kann auftreten. Typisch ist, dass die Symptome ganz plötzlich auftreten.

Dann heißt es schnell handeln und ab zum Tierarzt. Der kann per Bluttest bestimmen, ob es sich tatsächlich um Babesiose handelt und eine Therapie einleiten. Die Zecke kannst du wie gewohnt mit einer Pinzette oder Zeckenkarte entfernen.

So kannst du deinen Hund vor Zeckenbissen schützen

Wirksam gegen die Spinnentiere können Zeckenhalsbänder mit synthetischen oder natürlichen Inhaltsstoffen sein. Manche Hundehalter schwören auf Präparate wie Kokosöl, Schwarzkümmelöl oder Hefe, die ins Futter gemischt werden oder Wirkstoffe, die auf den Nacken geträufelt werden. Auch mit Tabletten kannst du versuchen, die Parasiten von deinem Hund fernzuhalten. Besprich dich dazu am besten mit deinem Tierarzt. Gegen die durch Auwaldzecken ausgelöste Babesiose gibt es übrigens auch eine Impfung.

Dieses Thema im ProgrammMDR JUMP - Bei der Arbeit | 05. Mai 2022 | 13:08 Uhr