ADAC testet Autofahrer: Die meisten kennen die Verkehrsregeln nicht richtig

Rechts vor links, der richtige Abstand zum Vorausfahrenden und das Reißverschlussverfahren – spätestens zur Führerscheinprüfung sollten diese Grundlagen im Straßenverkehr sitzen. Bei einigen Autofahrern hält dieses Wissen aber offenbar nicht ein Leben lang – im Gegensatz zum Führerschein.

Laut einem bundesweiten Wissenstest des ADAC haben die meisten Autofahrer große Lücken, wenn es um theoretisches Wissen über Verkehrsregeln, richtiges Fahrverhalten und Verkehrssicherheit geht. Nur zwei Prozent der Befragten konnten mehr als 80 Prozent der Führerschein-Fragen richtig beantworten. Knapp die Hälfte der Aufgaben wurde im Durchschnitt richtig gelöst. Insgesamt wurden rund 3.500 Autofahrer ab 17 Jahren repräsentativ ausgewählt, die den amtlichen Fragenkatalog der Führerschein-Theorieprüfung beantworten sollten.

Besonders bedenklich bewertete der ADAC die Tatsache, dass sich viele Autofahrer deutlich selbst überschätzten: Viele stuften ihr Verkehrswissen besser als das der anderen ein und schnitten im Test schließlich schlechter ab. Viele der richtigen Antworten kamen von Führerschein-Neulingen. Das zeige, dass ältere Autofahrer zwar in der Regel routinierte Fahrer sind, das theoretische Wissen aber mit der Zeit lückenhaft werde.

Am besten konnten Autofahrer aus Niedersachsen die Fragen beantworten mit durchschnittlich 10,3 korrekt beantworteten Fragen. Da Schlusslicht kommt aus Mitteldeutschland: In Sachsen-Anhalt lag der Wert bei durchschnittlich neun richtigen Antworten.

Rund 87 Prozent der Befragten wussten über die Regel „halber Tacho“ Bescheid, also den erforderlichen Abstand zum Vorausfahrenden. Ähnlich viele wussten außerdem, wie schnell ein Promille Alkohol im Blut abgebaut wird. Bei der „Rechts vor Links“-Regel wurden es weniger: 70 Prozent der Befragten konnten das Verhalten an Kreuzungen richtig beantworten. Am schlechtesten schnitten die Autofahrer bei Fragen zum Befahren von Umweltzonen ab. Nur sechs Prozent wussten, dass nicht nur Benzin- und Diesel-Pkw eine Feinstaubplakette benötigen, sondern auch Elektro-Autos.