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Wer sein Auto liebt – fährt es am besten so

05. Juli 2022, 13:29 Uhr

Vielleicht ist es der kleine Rennfahrer in uns, der ab und zu an der Ampel dafür sorgt, dass wir die Kupplung gedrückt lassen. Kann man ja schneller losdüsen – und sich dabei im zweifel sogar das Auto kaputt machen.

Der TÜV SÜD warnt vor falschem Kuppeln

Ist der Gang schon drin, kommt man schneller weg. Das ist klar. Führt aber bei Dauerkupplern an der Ampel dazu, dass sie ihr Auto unnötig belasten. Noch schlimmer wird es für die Kupplung, wenn man während der Fahrt den Fuß drauf lässt und sie immer leicht gedrückt hält.

Dadurch wird das Ausrücklager dauerhaft belastet. Das kann zu vorzeitigem und unnötigem Verschleiß dieses Bauteils führen kann und so teuer werden,

warnt TÜV SÜD Experte Karsten Graef. Normalerweise können die Kupplung und das genannte Ausrücklager in modernen Autos mindestens 100.000 Kilometer Laufleistung überstehen. Das lässt sich aber durch falsches Fahrverhalten auch deutlich verkürzen.

Wie funktioniert so ein Ausrücklager?

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Tritt man auf die Kupplung, drückt, vereinfach gesagt, eine Gabel mit dem Ausrücklager auf die Kupplungsscheibe und trennt so den Kraftfluss vom Motor zum Getriebe. In modernen Autos läuft dieses Lager während der Fahrt ständig mit, allerdings ohne große Belastung. Wer nun aber an der Ampel bei laufendem Motor über lange Zeit auf die Kupplung tritt, sorgt dafür, dass nicht nur das Ausrücklager, sondern auch die Kupplungsscheibe selbst und die Axiallagerung der Kurbelwelle unnötigen Belastungen ausgesetzt werden und entsprechend früher verschleißen.

Was kostet der Lagerwechsel?

Das hängt von Alter und Marke des Autos ab und davon, welcher Motor verbaut ist. Unter 300 Euro ist ein Lagerwechsel kaum zu haben. Vorsicht: Man sollte nur mit wirklich guten Fachkenntnissen das Lager selber wechseln. Ein, zwei Videos schauen und dann los basteln, das funktioniert nicht. Zumal man für Getriebe, Kupplung und Co. in aller Regel Spezialwerkzeug braucht.

Wie man das Auto schont – WOLKEN-Tipps

Ein Wortspiel, das gerade in der Urlaubszeit schnell daran erinnert, was das Auto an Pflege und Wartung braucht:

W- steht für Wasser, Wischwasser für die Scheiben, Kühlwasser und Frostschutz, kann man selbst auffüllen oder den Experten fragen.

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O- steht für Öl. Auch das kann man selbst nachfüllen. In der Betriebsanleitung stehen Sorte und Menge, im Baumarkt gibt es teure und preiswerte Sorten.

L- steht für Luft. Der Druck in den Reifen muss stimmen, das spart Sprit und schont die Pneus. Wichtig: Reserverad nicht vergessen.

K- steht für Kraftstoff. Viele Benziner vertragen E-10, da kann man etliche Cent sparen. Bitte prüfen, ob der Reservekanister für den Urlaub noch dicht ist.

E-steht für Elektrik und meint vor allem die Beleuchtung, die besonders im Urlaub/Ausland tipptopp sein muss.

N-steht schließlich für die Notfallausrüstung: Sind alle Warnwesten, ein Warndreieck und ein Erste-Hilfe Kasten an Bord?

Sprit sparen zulasten des Autos

Wer ein Auto ohne Start-Stopp-Automatik hat und trotzdem an der Ampel Kraftstoff sparen will, sollte es dabei nicht untertreiben, mit der Zeit nämlich, warnt KFZ-Meister Eric Apitz aus Wurzen:

Wenn Sie bei kurzen Standzeiten von unter 30 Sekunden das Auto immer wieder aus- und anmachen, schadet das dem Anlasser und der Batterie. Die sind in älteren Fahrzeugen dafür nämlich nicht ausgelegt.

Eine rote Ampel Bildrechte: Colourbox.de

Bedeutet: An der Ampel bei kurzen Rotphasen, das Auto lieber laufen lassen, wenn es keine Start-Stopp-Automatik hat.

Sprit vergeuden zulasten des Motors

Wer ständig in Drehzahlen höher als 3000 unterwegs ist, belastet nicht nur den Motor, sondern auch die Umwelt. Gleiches gilt für Menschen, die immer kurz kräftig Gas geben. Das ermüdet nur das Material.

Dieses Thema im ProgrammMDR JUMP Bei der Arbeit | 05. Juli 2022 | 11:27 Uhr