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Die Blutkonserven werden knapp – so kann man spenden

14. Juni 2022, 07:33 Uhr

Bis zu 14.000 Blutspenden werden täglich in Deutschland benötigt. Doch aktuell ist der Vorrat an Konserven bedrohlich knapp. Woran liegt das und wie kann man selbst möglichst einfach Blut spenden?

Warum die Blutkonserven knapp werden

Jedes Jahr zum Weltblutspendetag, am 14.Juni weisen die großen Blutspendeorganisationen darauf hin, dass Blutspenden wichtig ist. In diesem Jahr scheint die Situation aber besonders kritisch zu sein.

Wir sind im Moment in einer kritischen Situation, weil wir sehr hohen Bedarf an Blutkonserven in Kliniken haben.

Warnt der Sprecher der Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes, Patric Nohe. Gerade zur Urlaubszeit gibt es jedes Jahr besonders wenige verfügbare Blutkonserven: Viele regelmäßige Spender sind einfach verreist. Dieses Jahr kommt hinzu, dass viele pandemiebedingt verschobene Operationen nachgeholt werden. Und die Menschen treiben wieder vermehrt Sport, Unfallrisiko inklusive. Wer kann, sollte also über eine Blutspende nachdenken, man weiß nie, wann man es selber braucht.  

Wer kann/darf Blut spenden?

Im Prinzip kann das jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist. Der Gesundheitszustand muss es außerdem zulassen, das bringt den Vorteil mit sich, dass man vor jeder Spende medizinisch gecheckt wird. Expertin Marion Junghans vom Blutspendedienst Haema zu weiteren Kriterien:

Sie müssen mindestens 50 Kilogramm wiegen, dürfen nicht schwanger sein, nicht stillen. Außerdem werden Suchtkranke jeder Art nicht zur Spende zugelassen.

Wichtig: Auch wer regelmäßig Medikamente nimmt, kann unter Umständen spenden, das wird bei der ausführlichen Erstuntersuchung und Beratung geklärt.  

Wo geht das am besten?

Die drei großen Spendeorganisationen hierzulande sind das Deutsche Rote Kreuz, der Haema- Blutsspendedienst sowie Staatlich-Kommunale Dienste, wie Blutbänke von Unikliniken. Dort kann man sich im Internet melden, einen Termin vereinbaren und zum Spenden gehen. Wer einmal vor Ort war, bekommt auf Wunsch gleich einen Folgetermin.   

Wie läuft eine Blutspende ab?

Entweder spendet man nur Blutbestandteile, wie Plasma oder Thrombozyten, dann kann man theoretisch mehrmals im Monat spenden gehen. Bei einer Vollblutspende ist das anders, erklärt Marion Junghans:

Bei der Vollblutspende, die Sie als Erstspender in aller Regel abgeben, werden Ihnen rund 500 Milliliter Blut abgenommen. Davon muss sich der Körper eine Weile erholen. Erst nach 8-12 Wochen ist eine weitere Vollblutspende möglich.

Vor der Spende sollten sich die Spender satt essen und ausreichend trinken, allerdings für 24 Stunden keinen Alkohol. Wer unbedingt muss, darf vorher Rauchen. Auch nach der Spende ist eine kleine Stärkung empfehlenswert, ebenso Ruhe und keine großen körperlichen Aktivitäten für den Rest des Tages.   

Warum Blutspenden auch für die eigene Gesundheit gut ist

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Der regelmäßige medizinische Check ist nur ein Vorteil. Langjährige Untersuchungen haben nämlich außerdem herausgefunden: Regelmäßiges Blutspenden senkt das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erheblich. Ein möglicher Grund ist die automatische Absenkung des Blutdrucks. Das entlastet kurzfristig das gesamte Blutsystem und führt durch die Neubildung des Blutes langfristig zu einer besseren Regulation der beteiligten Stoffe des Blutkreislaufs. Ein Ersatz für eine gute medizinische Betreuung ist das aber nicht. Noch ein positiver Aspekt: Die Spender erhalten einen Spender- und Unfallhilfepass mit allen wichtigen Daten zu ihrer Person, wie etwa ihrer Blutgruppe. Im Ernstfall kann Ihnen so schneller geholfen werden.

Dieses Thema im ProgrammMDR JUMP Bei der Arbeit | 13. Juni 2022 | 11:27 Uhr