Sommerferien: Rechtzeitig an Ausweisdokumente denken!

30. Juni 2022, 10:15 Uhr

Wer für den Urlaub einen neuen Reisepass oder Personalausweis braucht, muss sich ranhalten. Die Wartezeiten betragen mehrere Wochen. Auch Termine sind mancherorts nicht schnell zu kriegen.

Schon vor Wochen wurde gewarnt: Die Bundesdruckerei kommt mit dem Drucken neuer Reisepässe nicht hinterher. Bis zu sechs Wochen kann die Herstellung momentan dauern. Deinen Reisepass brauchst du in der Regel bei der Ausreise aus der EU. Achtung: Ab diesem Jahr gehören dazu auch Urlaube in Großbritannien.

Vielerorts lange Wartezeiten in den Bürgerämtern

Innerhalb der EU reicht dein Personalausweis. Hier liegt die Bearbeitungszeit bei etwa zwei bis drei Wochen. Problematisch könnte die Terminvereinbarung beim Bürgeramt werden, etwa in Dresden. Die Wartezeit liegt dort bei ca. acht Wochen – da sind die Ferien vorbei. In etlichen anderen Kommunen, wie z. B. Chemnitz, wird zwar eine Terminvereinbarung empfohlen, aber man darf auch wieder – wie vor Corona – ohne Termin vorbeikommen. Da geht es mit der Beantragung schneller.

Wer das nötige Geld hat, kann die Dokumente auch außerhalb seines Heimatortes beantragen, wo es vielleicht einen freien Termin oder keinen Terminzwang gibt. Das kostet das Doppelte an Gebühren für den Reisepass, beim Personalausweis sind es 10 Euro mehr. Außerdem muss gut begründet werden, warum man auf eine andere Kommune ausweicht.

Viele Anträge in der Sommerzeit

Ganz generell ist die Nachfrage nach neuen Reisepässen oder Personalausweisen vor den Ferien immer etwas höher. So schreibt uns die Stadt Chemnitz auf Nachfrage:

Aufgrund der bevorstehenden Ferienzeit und dem damit verbundenem sehr hohen Aufkommen an Dokumentenbeantragungen sind die Bürgerämter derzeit stark ausgelastet. Es muss teils mit langen Wartezeiten gerechnet werden.

Dieses Jahr kommt hinzu, dass sich wieder mehr Menschen ins Ausland wagen und möglicherweise jetzt erst feststellen, dass die Dokumente abgelaufen sind.

Spezialfall Kinderreisepässe

Viele haben auch jetzt erst mitbekommen, dass Kinderreisepässe seit neuestem jedes Jahr verlängert werden müssen. Das gilt für alle Pässe, die nach dem 01.01.2021 erstmals ausgestellt wurden. Dokumente, die schon älter sind, müssen erst nach sechs Jahren verlängert werden.

Wenn es schnell gehen muss

Wer jetzt ganz schnell ein neues Dokument braucht, der kann einen vorläufigen Reisepass oder Personalausweis beantragen.

Bei Vorlage aller Antragsvoraussetzungen können beide Dokumente sofort ausgestellt werden.

Alois Tappel | Leiter des Fachbereichs Einwohnerwesen – Stadt Halle

In einigen Bürgerämtern muss man dafür die Flug- oder sonstigen Reisetickets vorweisen.

Soviel kosten neue Dokumente derzeit

Personalausweis

  • bis Vollendung des 24. Lebensjahres: 22,80 Euro
  • ab Vollendung des 24. Lebensjahres: 37,00 Euro
  • vorläufiger Personalausweis: 10,00 Euro

Reisepass

  • bis Vollendung des 24. Lebensjahres: 37,50 Euro
  • ab Vollendung des 24. Lebensjahres: 60,00 Euro
  • bei Expressverfahren zusätzlich: 32,00 Euro
  • Reisepass mit 48 Seiten zusätzlich: 22,00 Euro
  • vorläufiger Reisepass: 26,00 Euro

Kinderreisepass (für Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr)

  • 13,00 Euro
  • Verlängerung: 6,00 Euro
  • Achtung: neue Kinderreisepässe (seit 2021) sind nur noch ein Jahr gültig

Biometrische Fotos zu Hause machen

Inzwischen gibt es Apps, mit denen du ganz easy Zuhause deine Passbilder erstellen kannst: "Passfoto & Passbild" für Android oder "Photoaid" zum Beispiel. Dazu machst du ein Selfie und die App bietet die entsprechenden Werkzeuge, um daraus ein biometrisches Passbild zu machen.

Impfstatus checken

Wer ins Ausland fährt, sollte zuvor auch noch mal einen Blick in den Impfausweis werfen. Einige Impfungen sollten laut STIKO-Empfehlung regelmäßig aufgefrischt werden, andere werden vom Auswärtigen Amt in den Reisehinweisen empfohlen:

  • FSME: Schweden (vor allem bei Reisen an die Ostküste im Großraum Stockholm) Tschechien, Polen und Griechenland
  • Hepatitis A: Türkei, Spanien, Großbritannien, Italien (vor allem südliche Landesteile)
  • Tollwut: Polen und Türkei

Dieses Thema im ProgrammMDR JUMP Bei der Arbeit | 30. Juni 2022 | 13:45 Uhr