Radfahrer machen Pause im Dessau-Wörlitzer Gartenreich
Bildrechte: IMAGO / Sylvio Dittrich

Viel Platz für Natur und Radwege in Sachsen-Anhalt

25. August 2022, 16:56 Uhr

Wer Sachsen-Anhalt mit dem Fahrrad erkunden will, hat die Qual der Wahl: Das Bundesland bietet zahlreiche reizvolle und abwechslungsreiche Strecken für jeden Anspruch.

Für viele Natururlauber und Fahrradtouristen ist eine Tour durch Sachsen-Anhalt ein Aufbruch ins Neuland. Sie kennen die wunderschönen Landschaften oft noch nicht und sind dann überrascht, was sie alles in Sachsen-Anhalt entdecken können. Das Bundesland verfügt abseits der vielbefahrenen Straßen über ein ebenso klug wie naturnah und familienfreundlich angelegtes Radwegenetz über 40.000 Kilometer. Für Familien sind besonders die kleinen Schleusentouren am Wasserstraßenkreuz bei Magdeburg geeignet. Dort sehen sie unter anderem die beeindruckende Trogbrücke über die Elbe. Das Land ist geprägt von zauberhaften Flusslandschaften an Elbe und Havel, Saale, Unstrut und Bode, Mulde und Elster, die einzigartig in Europa sind. Abstecher ins Land abseits der Flüsse bieten unter anderem Rundwege in der Altmark.

Elbe-Radweg: 360 Kilometer Natur und Kultur

Auf einer Länge von rund 360 Kilometern ziehen sich Elbe und Elberadweg durch anhaltisches Gebiet. Vor allem Naturfreunde werden auf dieser Strecke auf ihre Kosten kommen. Wem nach einem Städte-Aufenthalt zumute ist, kann in Dessau, der Lutherstadt Wittenberg, der Barockstadt Oranienbaum mit ihrem niederländischen Flair oder in Landeshauptstadt Magdeburg Station machen. Natur und Kultur bietet ein Abstecher in das Gartenreich Dessau-Wörlitz mit dem Wörlitzer Park oder dem Schlosspark Luisium.

Grünes Band: Hier konnte die Natur fast ungestört bleiben

Ein Rebhuhn (Perdix perdix) auf einer Wiese
Bildrechte: blickwinkel

Das einstige Grenzgebiet zum "Westen" Deutschlands kann heute mit dem Fahrrad erfahren werden: Etwas holprig manchmal auf alten LPG-Straßen, aber auch auf glatt geteerten Radwegen. Wachtürme erinnern daran, dass hier früher auf Menschen geschossen wurde, die die Grenze überwinden wollten. Weil viele Gebiete Sperrzone waren, konnte die Natur fast ungestört bleiben. Mit etwas Glück sieht man auf der Radtour sogar noch Rebhühner. Die sind in vielen Regionen Deutschlands schon vor Jahrzehnten verschwunden.

Elster-Radweg: Ideal für einen Tagesausflug

Für alle, die einen kurzen und trotzdem abwechslungsreichen Radweg zu schätzen wissen, ist der Elster-Radweg die richtige Entscheidung. Gut ausgebaut und hervorragend beschildert ist dieser Wegteil in Sachsen-Anhalt ohne große Steigungen gut geeignet für einen Tagesausflug.

Himmelsscheiben-Radweg: Auf den Spuren eines bedeutenden Fundes

Die Himmelsscheibe von Nebra gilt weltweit als älteste Abbildung des Kosmos. Vom heutigen Aufbewahrungsort, dem Landesmuseum für Vorgeschichte in der Saalestadt Halle, kann man eine etwa 70 Kilometer lange Fahrradtour in Sachsen-Anhalt auf dem Himmelsscheiben-Radweg zum Ausgrabungsort auf dem Mittelberg machen.

Muldental-Radweg: Bis zur Mündung

Wo Zwickauer und Freiberger Mulde längst vereinigt sind, zieht sich der Muldental-Radwanderweg durch Sachsen-Anhalt. Dort mündet der Fluss bei Dessau in die Elbe. Alte Orte, Burgen, historische Schlösser und Museen laden unterwegs zum Besuch oder zum Verweilen ein.

Saale-Radweg: Herausforderung für Profis

Der Saale-Radweg bietet für alle Mountainbiker und Radprofis ideale Bedingungen. Auf beachtlichen 142 Kilometern Länge finden sich felsige Gebirgszüge, die herausfordernde Steigungen versprechen, sowie geruhsame Flusslandschaften.

Unstrut-Radweg: Entlang der Weinberge

Wer es gemütlicher mag, dem bietet der Unstrut-Radweg alles, was das Radlerherz begehrt. Dieser idyllische Radwanderweg wird von Weinbergen gesäumt, die das nördlichste Weinanbaugebiet Europas markieren.

Altmark-Rundkurs: Radeln nach Zahlen

Die Hansestadt Havel oberhalb des Flusses
Bildrechte: IMAGO / Peter Schickert

Fast 500 Kilometer lang ist der Rundkurs durch die Altmark. Die Strecken sind fast durchgehend flach, verlaufen entlang von Flüssen wie Havel oder Elbe, an der Seite von kleinen Dorfstraßen und durch schöne, kleine Hansestädte wie Tangermünde oder Havelberg. Radfahrer sind immer wieder überrascht, was diese bei vielen eher unbekannte Region alles bietet: Kraniche, Störche und Seeadler an der Havel, liebevoll restaurierte Backsteinbauten und Gutshöfe zum Übernachten, ein riesiges Freilichtmuseum in Diesdorf, Spezialitäten wie Baumkuchen in Salzwedel. Seit kurzem wird das Radwegenetz in der Altmark nach dem Vorbild aus den Niederlanden gekennzeichnet: Das nennt sich „Radeln nach Zahlen“ und ist für Radfahrer besonders einfach zu verstehen.

Dieses Thema im Programm MDR JUMP bei der Arbeit | 26. August 2022 | 10:15 Uhr