Wie viele Stunden Schlaf brauchen Erwachsene wirklich?
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03. Mai 2022, 13:22 Uhr
Zwar hat jeder Mensch ein individuelles Schlafbedürfnis, das von vielen verschiedenen Faktoren abhängt. Eine neue Studie hat nun aber herausgefunden, wie viele Stunden Schlaf am besten für die psychische Gesundheit und die geistige Leistung sind.
Die einen brauchen 5 Stunden, andere 8 und manche bekommen nach 12 Stunden immer noch nicht genug: Um sich richtig fit zu fühlen, braucht jeder von uns unterschiedlich viel Schlaf. Eine neue Studie will bei der Orientierung helfen.
Schlafstörung, Depressionen und Demenz gehen Hand in Hand
US-amerikanische und chinesische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen von den Universitäten Cambridge und Fudan haben Daten von fast 500 000 Erwachsenen im Alter zwischen 38 und 73 Jahren untersucht, die in der britischen Datenbank „UK Biobank“ gesammelt wurden.
Schlafdauer, psychiatrische Störungen und Demenzen sind bei älteren Erwachsenen eng miteinander verbunden. Die zugrunde liegenden genetischen Mechanismen und strukturellen Veränderungen des Gehirns sind jedoch unbekannt.
Heißt es in der vorgestellten Studie. Die Probanden wurden nicht nur zu ihrem Schlafverhalten und ihrer psychischen Gesundheit befragt, sondern nahmen auch an einer Reihe kognitiver Tests teil. Für rund 10 Prozent der Teilnehmenden lagen MRT-Bilder des Gehirns sowie genetische Daten vor.
Fazit: 7 Stunden optimal
Das Fazit der Studie scheint klar zu sein: 7 Stunden Schlaf seien eine optimale Schlafdauer für Menschen mittleren und hohen Alters. Mehr oder weniger Schlaf könne zu Depressionen, Angstzuständen und weiteren psychischen Problemen führen. Bei der Analyse der Hirnscans konnte außerdem ein Zusammenhang zwischen unterschiedlicher Schlafdauer und Unterschieden in der Struktur von Hirnregionen festgestellt werden, die an der kognitiven Verarbeitung und dem Gedächtnis beteiligt sind.
Wir können zwar nicht endgültig sagen, dass zu wenig oder zu viel Schlaf kognitive Probleme verursacht, aber unsere Analyse, die Menschen über einen längeren Zeitraum hinweg betrachtet, scheint diese Idee zu unterstützen.
Sagt einer der Autoren der Studie Jianfeng Feng. Wichtiger als die Schlafdauer sind aber immer noch Schlafqualität und Schlafeffizienz. Wer also „nur“ sechseinhalb Stunden tief und fest schläft, kann ausgeruhter sein als jemand, der sich zehn Stunden im Bett herumgewälzt hat.