Ungewöhnliche Wetterphänomene über Mitteldeutschland

16. März 2022, 16:46 Uhr

Der "Blutregen" oder die Polarlichter sind nicht gerade Wetterphänomene, die wir in Deutschland erwarten würden. Doch von Zeit zu Zeit erleben wir sie auch hier. Wann und wo diese besonderen Himmelsspektakel wieder zu sehen sind, erfahrt ihr hier.

Naturphänomene, die wir am Himmel beobachten können oder vom Himmel auf die Erde herunterrieseln, können faszinierend sein. Dazu gehören zum Beispiel, je nachdem wo man sich befindet, die "Aurora Borealis" ("Nordlichter") bzw. "Aurora Australis" ("Südlichter"), die viele als Polarlichter kennen, oder der sogenannte "Blutregen", hinter dem sich Staub aus der Sahara verbirgt. Beide Phänomene können zur Zeit sogar hier in unseren Breiten beobachtet werden.

Polarlichter in Sachsen gesichtet

Erst in der Nacht zum Montag kurz nach Mitternacht wurden Polarlichter über dem Bautzener Stausee gesichtet. Ein extrem seltenes Ereignis hier bei uns! Das nächste Mal könnten wir 2023 wieder Polarlichter sehen, denn dann dürfte das nächste Maximum der Sonnenaktivität erreicht sein. Und dann vielleicht auch wieder in unserer Region.

Sahara-Luft auch bei uns

Die Stadt Dresden ist in einen hellen orangenen Ton gehüllt.
Bildrechte: IMAGO / Sylvio Dittrich

Erst 2021 hat der Blutschnee – Effekt, der bei Schnee und Sahara-Luft entsteht – für Bilder wie diese in Dresden gesorgt. Die Stadt war in einen gelblich-orangenen Ton gehüllt. In diesem Jahr hat sich ein erster Schwall Warmluft mit Saharastaub schon in der Südhälfte Deutschlands abgeladen und wurde zum Teil durch den Regen ausgewaschen. Das betraf zunächst die Regionen etwa zwischen der Mainlinie und der Donau. Bis heute erreicht der staubige Gruß zusätzlich die Mitte Deutschlands und ab morgen dann auch die übrigen Landesteile. Vielleicht lohnt es sich ja auch bei uns im Osten ganz besonders aufmerksam in den Himmel schauen.

Polarlichter: So entstehen sie

Sie sind faszinierende Lichter der Nacht. Sie entstehen durch einen Sonnensturm, bei dem hochenergetische Teilchen und eine massive Plasmawolke vom Zentrum des Sonnensystems auf die Planeten zurasen. Bildhaft vergleichbar ist dieses physikalische Ereignis mit einem Luftkuss, den die Sonne an die Erde schickt. Da sich dieses Spektakel in 100 Kilometern Höhe – also weit über der Wolkendecke – abspielt, ist ein klarer und dunkler Himmel nötig. Sehen können wir die Polarlichter dann meist in rot, grün und blau. Daraus können auch Mischfarben entstehen wie violett, weiß und manchmal sogar gelb. Welche Farben entstehen, hängt von den unterschiedlichen Bestandteilen der Atmosphäre ab und auch von der Höhe, in der sich das Schauspiel ereignet.

Blutregen: So entsteht er

Beim "Blutregen" handelt es sich im Grunde genommen um Sahara-Staub, der sich abregnet. Dieser Regen kann am Erdboden einen roten Film hinterlassen. Zu verdanken haben wir dieses Phänomen dieses Mal dem Tief "Elke", das den staubigen Gruß aus Nordafrika zu uns nach Deutschland bringt. Allerdings gibt es ein Problem: Der Staub kann auf Autos oder anderen Oberflächen kleben bleiben. Man sollte dabei nicht versuchen, den Blutregen mit einem Tuch abzuwischen. Denn das wirkt sonst fast wie Schmirgelpapier und könnte den Autolack zerkratzen. Deshalb wird empfohlen, den Blutregen nur mit Wasser abzuspülen. Außerdem werden wir durch den Staub, der in der Luft liegt, selbst bei klarem Himmel, die Sonne nur als milchig-trübe Scheibe sehen können. Diejenigen, die sich fragen, ob der Blutregen gefährlich für die Gesundheit sein könnte, können beruhigt sein. Denn Allergologen zufolge ist der Saharastaub für von Allergien Betroffene nicht unmittelbar gesundheitsgefährdend. Dafür seien die einzelnen Partikel mit einer Größe von gerade mal 0,1 bis zehn Nanometer klein.

Dieses Thema im Programm MDR JUMP Feierabendshow | 16. März 2022 | 14:37 Uhr

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