Wellness für Haustiere – Diese Tipps machen dein Tier richtig glücklich
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Es ist ganz einfach: Futter, Pflege, An- und Entspannung. Das braucht es für ein glückliches, gesundes Tier. Wir sagen dir, was du dazu beitragen kannst, wann der Profi ran sollte und ob es das Hunde-Wellness-Hotel wirklich braucht.
Alles beginnt mit dem Fressen
Für jedes Haustier gilt: Seine Ernährung sollte an seinen individuellen Bedarf an Energie und Nährstoffen angepasst sein. Alle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente müssen im Futter enthalten sein. Da es dabei selbst in einer Tierart bei unterschiedlichen Rassen große Abweichungen gibt, sollten sich Anfänger ausführlich und kompetent beraten lassen. Einfach den Rest vom Mittagessen in den Fressnapf geben, das macht kein Tier glücklich. Die angebotenen Produkte von seriösen Händlern sind laut Aussage von Tierarzt Dr. Ronald Lindner in der Regel optimal, zum Beispiel für Hunde: „Es sind da praktisch keine Mangelerscheinungen mehr möglich. Selbst das billigste Fertigfutter ist so ausgewogen, dass Ihr Hund alles bekommt, was er braucht.“ Neben der Art sind auch die richtige Menge und Einteilung wichtig.
Ein Snack zwischendurch ist nur für wenige Tiere sinnvoll, oft kann es, wie bei uns Menschen, eher zu Problemen führen. “In der Regel ist es gar nicht das normale Futter, das die Tiere zu sich nehmen. Da achten die meisten Besitzer wirklich auf gute Qualität in der notwendigen Menge. Schuld sind eher die Extras, wie Leckerlies, Kauknochen oder andere Snacks“, so der Experte.
Ein gesundes Tier ist regelmäßig beim Doc
Hund, Katze, Maus und Kollegen müssen vor bestimmten schweren Erkrankungen geschützt werden. Nur ein gesundes Tier fühlt sich wohl, deshalb ist der regelmäßige Gang zum Tierarzt inklusive nötiger Impfungen auch ein Wellness- Bestandteil. Die Ständige Impfkommission der Tiermedizin, StIKo Vet. unterscheidet in sogenannte Core- und Non-Core-Impfungen. Dazu Tierärztin Dr. Grit Kopke: „Die Core-Impfungen brauchen Ihre Tiere wirklich dringend, sie schützen gegen die schlimmsten Krankheiten und schwere Krankheitsverläufe. Bei den Non-Core-Impfungen hängt es ganz davon ab, ob ein Tier Freigänger ist, in einem Tierheim oder zum Beispiel auch bei einem Züchter lebt."
Die richtige Pflege
Je nach Art gehören Haut- und Fellpflege, Klauen/Krallen schneiden und auch Zähneputzen mit zum regelmäßigen Wellnessprogramm deines Haustieres. Wichtig: Diese Art Zuwendung finden besonders Tiere, die von sich aus ein enge Bindung zu uns Menschen aufbauen als angenehm und entspannend.
Haut- und Fellpflege können als Ritual zu festen Zeiten eine Beschäftigung sein, auf die sich dein Tier richtig freut. Du entfernst alte, überflüssige Tierhaare, ungewollte Fellbewohner, beugst Hautentzündungen und anderen Krankheiten vor. Merke: Ein gepflegtes Tier ist ein gesundes und entspanntes Tier. Das ist besonders wichtig für Zuchtrassen, die durch ihre speziellen Körpereigenschaften Problem haben, sich selbst ausreichend zu pflegen.
In Wellness steckt auch Fitness – mit tierischen Kumpels
Es geht den Tieren wie den Menschen – wer rastet, rostet oder bekommt schlechte Laune. Deswegen ist regelmäßige Bewegung wichtig für körperliches und seelisches Wohlbefinden. Das gilt für die Rennrunde vom Hund genauso wie für den täglichen Freiflug vom Wellensittich. Wenn bei der körperlichen Aktion, wie etwa dem Training in der Hundeschule noch genügend Artgenossen dabei sind, umso besser. Wichtig allgemein: Tiere brauchen den Platz und die Unterhaltung, die für eine artgerechte Haltung empfohlen werden.
Nach der Bewegung – Massage gefällig?
Klares Ja, bei den Tieren, die sich das gern gefallen lassen. Die richtigen Griffe und nötiges Zubehör lässt du dir am besten vom Profi, also Tierphysiotherapeut oder Tierarzt erklären. Massieren entspannt nicht nur dein Tier, es fördert auch die Durchblutung, und hilft zum Beispiel bei Gelenkproblemen, im Alter oder nach einer Verletzung.
Wann der Profi ran sollte – Physiotherapie kann auch Wellness sein
Die Physiotherapie fürs Haustier ist im Wesentlichen auf Hund, Katze und Pferde beschränkt. Human- und Tierphysiotherapeutin Isabel Quent war aber auch schon bei anderen Tieren erfolgreich: "Ich habe tatsächlich auch schon Hasen und ein Taube behandelt. Das sind aber wirklich Einzelfälle."
Im Prinzip kann alles gemacht werden, was auch beim Menschen hilft. Von der einfachen Massage, über eine Lymphdrainage bis hin zur Akkupunktur gibt es da so gut wie keine Grenzen, die Liste der Behandlungsmöglichkeiten ist lang. Neben klassischen manuellen Therapien, also Massagen, Dehnungsübungen usw., werden auch Laser, Wärme und sogar Blutegel eingesetzt. Die Erfolgschancen sind dabei ähnlich groß wie bei uns Menschen.
Wie erkennst du, ob dein Tier eine Physiotherapie braucht?
"Sie merken, ob Ihr Haustier Schmerzen beim Laufen hat, ob es lahmt oder ein Bein nachzieht. Manche kommen schlecht hoch oder Jaulen nach langem Liegen beim Aufstehen", so Isabel Quent. Eine Behandlung kostet zwischen 59 und 120 Euro.
Tatsächlich ins Wellnesshotel?
Jein: Wenn du in der lauten Großstadt ohne jegliches Grün wohnst und die Gassirunde immer nur um den Häuserblock geht, kann ein Urlaub in ein spezielles Hotel mit viel Auslauf und anderen Hunden tatsächlich ein tolles Erlebnis für deinen vierbeinigen Freund sein. Katze, Kaninchen und Co. sind solche Ausflüge völlig schnuppe.
Wichtig: Eine lange Reise, unter Umständen noch in klimatisch völlig andere Bedingungen, bedeuten für dein Tier immer Stress.
Fazit
Den klassischen Wellnesstrip übers verlängerte Wochenende kann man sich bei den meisten Haustieren sparen. Viel wichtiger für das Wohlbefinden sind die richtige Ernährung, Pflege und Bewegung/Auslauf für dein Tier. Wenn es die Art zulässt, sind regelmäßige Zuwendung und die nötigen Streicheleinheiten ganz wichtig.
Dieses Thema im Programm MDR JUMP bei der Arbeit | 09. März 2022 | 10:45 Uhr