Was Einschmiermuffel über Sonnencreme wissen sollten

Was im Urlaubsgepäck auf gar keinen Fall fehlen darf, ist Sonnencreme. Sie schützt die Haut vor schädlicher UV-Strahlung und damit vor Sonnenbrand, vorzeitiger Hautalterung und Hautkrebs. Wichtig ist, den richtigen Lichtschutzfaktor zu wählen und regelmäßig ausreichend viel Creme aufzutragen.

Eine Frau reibt ihren Freund mit  Sonnencreme ein. 1 min
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Wie sehr schaden Sonnenstrahlen der Haut?

Die UV-Strahlung der Sonne kann die Haut langfristig schädigen. Es gibt zwei Arten von UV-Strahlung: Die UV-A-Strahlung ist vor allem für schädliche Hautveränderungen verantwortlich. Zu viel von ihr kann zu Pigmentstörungen, Falten oder Hautkrebs führen. Die UV-B-Strahlung ist dagegen für den Sonnenbrand verantwortlich.

Die Zeit, die die Strahlen auf unsere Haut einwirken, summiert sich über die Jahre. Die Haut hat also wie eine Art Sonnenkonto. Setzt man der Haut im Lauf der Zeit viel UV-Strahlung aus, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es zu bedenklichen Hautveränderungen kommt. Besonders empfindlich ist Kinderhaut, weil sie noch sehr weich und dünn ist. Sie muss von Anfang an sehr gut geschützt werden, um spätere Hautveränderungen zu vermeiden.

Auf das Gesicht eines Kleinkinds wird Sonnencreme mit LSF 50 aufgetragen.
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An sommerlichen Tagen ist unsere Haut schnell mehrere Stunden der Sonne ausgesetzt.Deshalb sollte die Sonnencreme nicht nur im Urlaub der tägliche Begleiter sein, sondern auch im Alltag.

Welcher Lichtschutzfaktor ist der richtige?

Mohnblume im Sonnenlicht
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Im Handel gibt es Sonnenschutzmittel mit verschiedenen Lichtschutzfaktoren – zwischen LSF 6 bis hin zu 50+. Die Angabe bezieht sich auf den Schutz vor der UV-B-Strahlung. Der Lichtschutzfaktor sagt aus, um wie viel länger man sich mit Hilfe des Filters der Sonne aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Hat die Sonnencreme beispielsweise Lichtschutzfaktor 30, bedeutet dies: Die Eigenschutzzeit der Haut verlängert sich um das 30-fache. Dazu muss man aber wissen wie lang die Eigenschutzzeit überhaupt ist. Und das hängt wiederum vom Hauttyp ab. Die genaue Einschätzung des Hauttyps kann am besten ein Hautarzt vornehmen, es gibt aber auch Onlinetests zur Selbsteinstufung. Weil die Haut von Kindern besonders anfällig ist, sollte für sie generell mindestens Lichtschutzfaktor 30, besser noch 50 verwendet werden.

Wie viel Sonnencreme sollte man auftragen?

Bei Sonnencremes gilt: Viel, hilft viel. Für einen umfänglichen Schutz sollte die Menge für das Gesicht einem Teelöffel entsprechen und für den Körper drei Esslöffel ca. 30 Minuten vor dem Sonnenbad. Ob dafür Sonnencreme, -lotion, -milch, -spray oder -roller verwendet werden, ist nach Einschätzung von Experten egal. Die verschiedenen Produkttypen bieten den gleichen Schutz, sofern sie richtig und in ausreichender Menge angewendet werden. Alle Körperpartien, die nicht von gut schützender Kleidung bedeckt sind, sollten eingecremt werden. In regelmäßigen Abständen sollte nachgecremt werden, vor allem, wenn Schweiß oder Wasser den Sonnenschutz schwächen. Selbst UV-Schutzmittel, die als „wasserfest“ verkauft werden, verlieren nach dem Baden ihre Wirkung.

Mehrmals täglich muss sich jeder, der sich der UV-Strahlung der Sonne aussetzt, mit ausreichend viel Creme schützen. Die Stiftung Warentest hat ausgerechnet, dass eine Flasche Sonnencreme für etwa fünf Tage pro Erwachsenem reicht.

Sonnenmilch und Sonnenlotion´

Das sind die gängigsten Sonnenschutzmittel. Die meisten Haupttypen vertragen sie und sie lassen sich aufgrund ihrer Mischung aus Wasser und Fett leicht und auf große Hautflächen auftragen. Außerdem gibt es sie mit verschiedenen Lichtschutzfaktoren, so dass der Schutz von leicht bis hoch reicht.

Sonnencreme

Sie ist dickflüssiger als Sonnenmilch, weil sie mehr Fett und Öl als Wasser enthält. Damit eignet sie sich für Menschen mit sehr trockener Haut. Aufgrund ihrer festeren Konsistenz ist sie schwerer aufzutragen und wird daher eher für kleine Flächen wie das Gesicht verwendet. Der Schutz reicht von normal bis sehr hoch.

Sonnenspray

Sonnenspray gilt als einfachste Art, Sonnenschutzmittel aufzutragen. Häufig sieht man Menschen am Strand oder auf der Liegewiese im Park, die sich das Spray einfach auf den Rücken sprühen und es dabei belassen. Doch das reicht nicht. Das Spray muss in die Hände gesprüht, verrieben und dann auf die Haut aufgetragen werden. Da das Spray eine sehr leichte Konsistenz hat, lässt es sich gut einmassieren. Besonders beliebt sind die Sprays für Kinder. Allerdings sollten die Kids die Produkte nicht allein anwenden. Schnell kann das Spray in die Augen geraten. Sprays gibt es bis zu einem LSF von 50+.

Sonnengel

Zu allergischen Reaktionen neigende Haut (z. B. Mallorca Akne) verträgt am besten Sonnengel. Das ist sehr leicht und enthält so gut wie kein Fett. Es ist wasserfest, muss dennoch wie alle anderen wasserfesten Sonnenschutzmittel regelmäßig nach dem Baden erneut aufgetragen werden. Auch Sonnengel gibt es bis zu einem LSF von 50+.

Sonnenöl

Sonnenöle gehören nicht zu den Sonnenschutzmitteln. Das liegt vor allem daran, dass der Begriff Sonnenöl nicht geschützt ist. Das heißt Produkte mit diesem Namen müssen keinen Sonnenschutzfaktor haben. Einige Hersteller von Sonnenölen integrieren in das Öl allerdings mittlerweile einen Lichtschutzfaktor. Doch der ist nicht sehr hoch. Daher sollte Sonnenöl eher von Menschen mit dunkler oder bereits vorgebräunter Haut verwendet werden. Viele verwenden Sonnenöl auch eher als Bräunungsmittel. Nach dem Auftragen auf der Haut hinterlässt sie einen durchsichtigen Film, der wie ein Brennglas wirkt und die Wirkung der Sonne verstärkt.

Stift

Schützt vor allem das Gesicht und lässt sich sehr gezielt, z.B. auf den empfindlichen Nasenrücken oder die Lippen auftragen. Stifte haben oft einen sehr hohen Lichtschutzfaktor und eine leicht zu verteilende angenehme Textur. Sie sind sehr praktisch für unterwegs.

Wie lange sind Sonnenschutzmittel haltbar?

Bei Sonnenschutzmitteln ist fast immer ein Mindesthaltbarkeitsdatum abgedruckt, auf jeden Fall aber eine Verbrauchsdauer. Daran kann man sich orientieren. Zu warme Temperaturen können jedoch den Lichtschutzfaktor beeinträchtigen, was fatale Folgen für das nächste Sonnenbad haben könnte. Wer Sonnencreme im nächsten Sommerurlaub noch verwenden möchte, der sollte die Tube am besten im Kühlschrank überwintern lassen. Hat sich dann nichts an Farbe, Geruch oder Konsistenz geändert, kann die Creme noch einmal benutzt werden.

Dieses Thema im Programm MDR JUMP bei der Arbeit | 28. Juni 2021 | 11:45 Uhr

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