Wo sich dein Haustier in den Ferien wohl und sicher fühlt
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Endlich ist er da! Der Urlaub – doch Moment, was machen wir eigentlich mit Hund, Katze und Karnickel? Fragen, die gerade Neutierbesitzer beschäftigen.
Kommt das Tier mit oder bleibt es hier?
Über diese Frage solltest du dir möglichst zeitig vor dem Urlaub Gedanken machen. Denn nur in Ruhe kannst du alle notwendigen Vorbereitungen treffen.
Nimmst du dein Tier mit, empfiehlt sich vor dem Urlaub ein Check, was im Reiseland an Unterlagen benötigt wird. „Wenn Sie Ihr Tier zuhause in eine Pension geben oder einem Tiersitter überlassen, sollten Sie unbedingt vorher dort vorbeischauen und Kontakt aufnehmen, damit die Tiere die Personen und Umgebung kennen lernen“, rät Tierschutzexpertin Hester Pommerening.
Welches Tier du ganz entspannt mitnehmen kannst
Hunde können in der Regel problemlos mit in den Urlaub kommen, wenn es nach dem Tier geht. Dazu unsere Expertin: “Hunde begleiten ihre Halter gerne überall hin. Sie wollen bei Ihrem Rudel sein. Deswegen empfehlen wir, wenn es geht, den Hund mitzunehmen.“ Wichtig ist, dass du am Urlaubsort anfragst, ob Hunde dort überhaupt geduldet werden. Muss der Hund zuhause bleiben, wird er am besten von vertrauten Personen betreut. Das können Freunde, Familienmitglieder oder auch ein Hundesitter sein, den dein Hund vorher gut kennen lernt. Wichtig: Dein Hund sollte gut erzogen sein und andere als Rudelführer akzeptieren.
Urlaub im Heim – ist möglich, aber:
„Ihr Hund sollte keine schlechten Erinnerungen an das Heim haben. War er dort lange unglücklich untergebracht, dann wird so ein Ferienaufenthalt am gleichen Ort für Ihn dramatisch sein“, warnt unsere Tierschutzexpertin. Anders ist es, wenn dein Hund sich im Heim wohlgefühlt hat, dort noch vertraute Pfleger sind und er auf der großen Auslaufwiese entspannt neue Kumpels kennen lernen kann. Auch Katzen kannst du im Heim oder einer Pension unterbringen. Das sollte aber der Ausnahmefall sein. „Die Tiere fühlen sich dort definitiv nicht so wohl, wie in ihrer gewohnten Umgebung. Und gerade Katzen sind doch sehr selbständige Tiere. Die kommen bei guter Fütterung und Unterbringung zu Hause auch mal gut eine Weile ohne Besitzer aus“, so Hester Pommerening.
Welche Tiere besser zuhause bleiben
Ganz pauschal: Alle, außer dem Hund. Dazu Hester Pommerening: „Katzen, andere Kleintiere und Vögel sollten Sie besser zuhause lassen. Für diese Tiere bedeutet eine Reise oder auch nur ein Ortswechsel meisten Stress.“ Das beginnt bei den anderen Klimabedingungen am Urlaubsort, die gerade für kleine Tiere belastend sind. Vögel zum Beispiel können bei Hitze schnell Kreislaufprobleme bekommen. „Meerschweinchen und Kaninchen sind Fluchttiere, die brauchen ihren sicheren Rückzugsort, sie vertragen einen Ortswechsel in der Regel schlecht“, mahnt unsere Expertin. Und schließlich die Katze: Die mag am liebsten immer an ihrem angestammten Revier bleiben. Ihr machst du mit einer Urlaubsreise wirklich nur Stress.
Die richtige Betreuung zu Hause
Die übernehmen Nachbarn, Freunde und Familie, wenn sie sich mit dem Tier auskennen. Füttern allein reicht dabei nicht aus. Die Betreuer sollten schon erkennen, was das Tier an sonstiger Pflege braucht und wann ihm schlecht geht. „Das ist ähnlich wie bei einer Notbetreuung für Ihr Tier, wenn Sie mal krank sind. Auch da sollten sich erfahrenen Personen kümmern“, rät unsere Expertin. Alle notwendigen Informationen über Futter, gegebenenfalls Medikamente und was dein Tier sonst noch braucht, solltet ihr aufschreiben.
Wichtig sind auch Notrufnummern von Tierklinik oder Arzt. Achte darauf, dass deine Betreuer genügend Lust und Zeit haben, sich um dein Tier zu kümmern.
So findest du eine gute Tierpension/ Hundesitter
Einen offiziellen Nachweis, wie etwa Sterne bei einem Hotel gibt es nicht. Dazu Expertin Pommerening: „Der sogenannte Sachkundenachweis für Hunde- und Tiersitter ist zwar Voraussetzung, dass jemand Tiere professionell betreuen darf. In der Praxis schafft es aber kein Amt, alle Pensionen und Tiersitter regelmäßig zur überprüfen.“ Deshalb musst du selbst mit einem kritischen Auge und vor allem Zeit nach einer guten Bereuung suchen:
Vor Ort sollte alles sauber, ruhig und für das jeweilige Tier mit genügen Auslauf oder/und Rückzugsmöglichkeiten sein. Ein ganz wichtiges und schnell zu erkennendes Kriterium für gute Betreuung nennt Hester Pommerening: „Sitter oder Pension sollten Sie ganz früh danach fragen, ob Ihr Tier geimpft ist. Denn wer nur solche Tiere aufnimmt, kann auch die anderen Tiere schützen.“
Außerdem sollten Pension oder Sitter einen frühen Kontakt mit dem Tier wünschen. Einfach per Telefon oder Internet eine Betreuungszeit buchen und das Tier dann zum Urlaubsbeginn dort abgeben, ist keine gute Idee.
Vorsicht: Böse Pflegeverträge – Tier weg
Es klingt wie ein Witz, ist aber Realität: Gerade in Zeiten in denen für Hunde enorme Preise gezahlt werden, haben unseriöse Tierpensionen in ihren Verträgen folgende oder ähnliche Formulierungen: Holt der Besitzer sein Tier nicht zum vereinbarten Zeitpunkt in der Pension ab, geht das Tier in das Eigentum der Pension über. „Solche Fälle sind selten, aber es gibt sie tatsächlich. Wir raten deshalb, die Verträge genau zu lesen und sich im Zweifel bei ansässigen Tierärzten oder Tierheimen über die jeweilige Pension zu informieren“, rät unsere Expertin vom Tierschutzbund.
Dieses Thema im Programm MDR JUMP bei der Arbeit | 07. Juli 2021 | 11:45 Uhr