Grüner Pfotenabdruck - So funktioniert nachhaltige Haustierhaltung

Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle in unserem Alltag. Das gilt auch für ein umweltfreundliches Leben mit Hund und Katze. Denn auch die kleinen Vierbeiner hinterlassen einen CO2-Pfotenabdruck. Wir klären, wie wir dafür sorgen, dass dieser möglichst grün ist.

34,9 Millionen Haustiere leben in Deutschland. Knapp die Hälfte davon sind Katzen und etwa jedes dritte Haustier ist ein Hund. Eine Studie aus der Schweiz belegt, dass ein Hund knapp eine Tonne CO2 pro Jahr verursacht und eine Katze 400 kg. Das ist zwar weitaus weniger als ein einziger Mensch verbraucht, trotzdem macht die Klimawirkung von den Vierbeinern einen gehörigen Anteil aus. Aber mit ein paar kleinen Tipps in Sachen Pflege, Ausstattung und Futter, gelingt eine nachhaltige Haustierhaltung:

Wie ernähre ich Hund und Katze nachhaltig?

Die meisten Abgase entstehen bei der Futterproduktion. Um die CO2-Emission zu senken gibt es mehrere Möglichkeiten:

  1. Auf Großpackungen setzen! Das spart Geld, Transportkosten, Emissionen und Verpackungsmaterial
  2. Selbst kochen! Das kostet zwar ein bisschen Zeit, aber vom Leckerli, über Welpenfutter, bis hin zum Futter für das Kaninchen lässt sich leckeres Essen ganz einfach zubereiten: Zum Beispiel aus Karotten, etwas Reis, Butter und Fisch, Alternativ finden sich auch viele Rezepte im Netz oder in Tiermagazinen
  3. Bio-Tierprodukte kaufen: In Bio-Tiernahrung dürfen bei der Herstellung keine Pestizide oder Antibiotika zum Einsatz kommen

Vegetarisches Hundefutter oder Futter aus Insektenproteinen.

Futter aus Insektenproteinen

Insekten verbrauchen viel weniger Ressourcen als Schweine, Rinder oder Geflügel – Experten sind sich daher sicher, dass Insekten die Proteinquelle der Zukunft sind und Tierfutter künftig auch aus Insekten gemacht wird.

Die Schwarze Soldatenfliege im Larvenstadium und ausgewachsen
Bildrechte: Natalie Färber

Beispiel: Die schwarze Soldatenfliege vermehrt sich unglaublich schnell und braucht gleichzeitig nur wenig Futter um zu wachsen. Die Larven sind reich an Eiweiß, gesunden Fettsäuren und Mineralien. Für 1 kg Protein aus Insekten werden gerade einmal 20 – 30 Liter Wasser verbraucht. Für 1 kg Rinderprotein werden hingegen 20.000 Liter Wasser benötigt. Allerdings ist Insektenfutter wesentlich teurer als herkömmliches Futter. Der Kilopreis beträgt 1 – 2 Euro mehr bei Futter aus hochwertigen Fleisch.

Nachhaltiges Tierspielzeug

Das Geschäft rund um das Haustier boomt. Allein 2020 machte der Handel 4,5 Milliarden Umsatz. Besonders beliebt sind Katzen- und Hundezubehör.

Doch Tiere wissen nicht, ob der Gegenstand mit dem sie spielen, neu gebraucht oder selbstgemacht ist. Bevor man also das x-te Spielzeug oder Plüschtier kauft, sollte man überlegen, ob es vielleicht auch eine kostengünstige, gebrauchte Alternative gibt oder ob man nicht selber irgendetwas basteln kann. Z.B. könnte man ein altes, ausgedientes T-Shirt in Streifen schneiden und verknoten, schon hat man ein fransiges Spielzeugmonster.

Auch Schafwolle eignet sich super für Spielzeug für die Vierbeiner. Sie ist eine Naturfaser, wasser- und schmutzabweisend, antibakteriell, wächst nach und ist biologisch abbaubar. Gleichzeitig unterstützt man damit die regionale Schafhaltung.

Beim Neukauf für Hunde- oder Katzenspielzeug lohnt es sich auf langlebiges Zubehör ohne Plastik, Weichmacher oder künstliche Zusätze zu achten.

Nachhaltige Tierpflege

Ein Katzenhaus könnte man ganz einfach aus einem alten Karton bauen. Katzen lieben das. Egal wie schön und groß der Katzenbaum ist oder wie kuschelig die Decke in der Ecke, findet die Mieze einen Schuhkarton, verkriecht sie sich lieber darin. Kartons sind also das optimale Versteck für Katzen, darin fühlen sie sich behütet und wohl.

Für Katzenstreu kann man eine ökologische Alternative aus pflanzlichen, nachwachsenden Rohstoffen verwenden, wie Holz, Stroh oder Pflanzenfaser. Die Streu binden Flüssigkeit und bilden Klumpen. Die sind zwar etwas teurer als herkömmliches Katzenstreu, dafür aber auch ergiebiger. Streu aus mineralischen Rohstoffen wie Bentonit oder Silikat sind nicht biologisch abbaubar.

Gleiches geht für den Hundekotbeutel. Die herkömmlichen Beutel, bestehen aus Polyethylen, also verarbeitetem Erdöl – ein nicht nachwachsender Rohstoff. Die Beutel sind weder biologisch abbaubar noch recyclebar. Wenn sie in der Natur liegen gelassen werden, gelangt zudem Mikroplastik in die Umwelt. Ökologisch komplett unbedenkliche Hundekotbeutel gibt es bisher zwar nicht, aber es gibt gute Alternativen: Beutel aus recycelten Papier oder recycelten Plastik. Für beides werden weniger Ressourcen verbraucht.

Dieses Thema im Programm MDR JUMP bei der Arbeit | 23. März 2022 | 11:45 Uhr

Mehr Quicktipps