Fleckentferner - diese Mittel helfen wirklich

Rotwein, Gras und Lippenstift – einmal drin, Klamotte hin. So schlimm muss es nicht kommen. Der Handel hat reichlich Wundermittel dagegen. Stiftung Warentest hat die überprüft. Bei uns erfährst du die Ergebnisse und gute Hausmittel, die eine Alternative sein können.

Wie geht der Fleck weg – eine Einzelfallentscheidung mit Erkenntnis  

Leider gibt es nicht nur den einen Fleck. Und oft besteht ein Fleck auch nicht nur aus einem Stoff. Deswegen ist es wichtig, zu wissen, womit du es bei deinem Fleck zu tun hast. Dann kannst du auch schnell entscheiden, mit welchem Mittel du den Fleck wieder loswirst. Denn: Bestandteile von Flecken wie Fett, Eiweiß und Farbstoffe brauchen ganz verschiedenen Gegenspieler, wie Sauerstoff, Bleiche oder auch Enzyme. Und manchmal müssen auch unterschiedliche Temperaturen her. Deshalb rät die Stiftung Warentest: "Universalfleckentferner kann man sich oft sparen. Die einzig guten sind dm Denkmit Fleckenspray und Sil 1 für Alles Fleckensalz."

Du hast schon fast alles zu Hause  

Ein einfaches Vollwaschmittel-Pulver reicht oft schon für die meisten trockene Flecken wie Gras, Filzstift oder auch Tomatensoße aus. "Tatsächlich wirkt es besser als jedes andere geprüfte Mittel, bleicht aber kräftig. Das ist gut gegen Schmutz, aber schlecht für Farben", so die Erkenntnis der Stiftung Warentest. Daraus folgt: Willst du farbige Sachen schonen, helfen dir ein spezielles Colorwaschmittel und ein Fleckensalz gleich mit in der Waschmaschine. Du musst also nicht viel Geld ausgeben, um die gängigsten Flecken zu bekämpfen. Wichtiger ist, wann du an den Fleck rangehst.

Eile ist geboten – feucht geht besser weg als eingetrocknet

Viele Flecken lassen sich im feuchten Zustand ganz einfach mit lauwarmem Wasser und Seife behandeln. Sie sind noch nicht tief in die Faser eingebunden und können quasi einfach weggespült werden. Vorsicht aber: Über 40 Grad Celsius sollten es bei Flecken mit Eiweiß, wie zum Beispiel Blut nicht sein. Denn dann wird Eiweiß hart und geht viel schwerer wieder aus der Faser. Ist der Fleck erstmal so richtig eingetrocknet, gilt: Groben Schmutz so gut es geht mechanisch entfernen, der Rest wird eingeweicht oder mit einem Gel oder Seife direkt auf dem Fleck vor der Wäsche behandelt.

Tupfen ist besser als Reiben

Der Grund leuchtet ein: Beim Tupfen hebst du die Bestandteile des Flecks vom Gewebe, beim Reiben arbeitest du den Schmutz eher noch tiefer in die Fasern ein.

Die aktuellen Ergebnisse der Stiftung Warentest

20 Produkte haben die Tester untersucht, vom Salz, übers Gel bis hin zum Universal- Fleckenspray. Testsieger waren das bereits erwähnte dm Denkmit Fleckenspray und das Sil 1 für Alles Fleckensalz. Nur die Beiden bekamen jeweils ein gut. Die anderen 18 Produkte waren befriedigend bis mangelhaft. In Sachen Umweltschutz ist das bedenklich denn: "Die meisten Fleckentferner belasten die Gewässer nicht mehr als ein normales Waschmittel - vor allem die schlechten aber doch unnötigerweise, weil sie wenig bewirken", so die Stiftung Warentest. Das heißt unnütze zusätzliche Chemie, weil sie nix bringt.

Ultraschallstifte – kann man sich sparen

Die Stiftung Warentest hat auch gleich noch drei Ultraschallstifte gegen Flecken untersucht. Die Theorie: Per Schall werden kleine Wasser- und Seifenbläschen zum Platzen gebracht und brechen dabei gleich noch den Schmutz aus den Fasern. Die Praxis: Funktioniert nicht – rausgeschmissenes Geld!

Was Oma raten würde – Milch, Zitrone und Co

So viele verschiedenen Flecken du auf der Kleidung haben kannst, so viele Hausmittel gibt es auch dagegen. Manche davon sind ganz einfach und unbedenklich in der Handhabung. So wirkt Milch hervorragend gegen Kirschflecken. Obst- oder Fettflecke bekommst du prima mit Gallseife raus. In der Handhabung problemlos. Härter geht es dann schon mit Waschsoda zur Sache. Damit bekommst du stark verschmutzte Arbeitskleidung wieder sauber. Aber: Waschsoda ist sehr aggressiv und muss nach der Anwendung gründlich wieder ausgespült werden. Es ist überhaupt nicht für Unterwäsche oder Kindersachen geeignet, da es Hautreizungen verursachen kann.

Locker bleiben – muss jeder Fleck wirklich weg?

Das ist nämlich tatsächlich gerade bei Kindersachen eine Frage der Einstellung. Natürlich kannst du dein Kind für Schule und Kita jeden Tag komplett neu einkleiden und wie verrückt an den Erd- und Grasflecken auf der Hose schrubben. Du kannst sie aber auch trocknen lassen, ausbürsten und am nächsten Tag wird die Hose nochmal angezogen. Ja, sie wird dann nach der richtigen Wäsche sicher nicht ganz porentief rein. Aber dann kann sie ja immer noch als Räuberklamotte für den Garten und das Wochenende taugen.

Auch ein Aufnäher oder Flicken können ganz schlimme Flecken mal verdecken. Am Ende eine Abwägung von Aufwand und Nutzen.

Fazit

Gegen fast alle Flecken gibt es ein Mittel (wirklich fiesen Lippenstift mal ausgenommen). Oft kommst du mit einfachem Vollwaschpulver und ein paar Haushalttricks zum Ziel. Spezielle Fleckentferner taugen nur bedingt etwas.

Damit du wirklich zielgerichtet gegen den Fleck vorgehen kannst, musst du dich mit der Art des Flecks und des Wäschestücks beschäftigen. Ein paar Grundkenntnisse zum Thema Waschen können dabei nicht schaden. Unnütz verwendete Fleckentferner schaden der Umwelt.

Dieses Thema im Programm MDR JUMP bei der Arbeit | 24. August 2021 | 11:45 Uhr

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