Fenstersauger und Putz-Roboter: Für wen lohnt sich die Anschaffung?

31. März 2022, 02:10 Uhr

Saubere Fenster gehören zum gründlichen Frühjahrsputz dazu. Doch nur den wenigsten macht Fensterputzen Spaß. Es ist anstrengend und trotz aller Mühe bleiben oft an den Scheiben hässliche Schlieren. Fenstersauger und Putzroboter sollen die Arbeit erleichtern und für einen klaren Durchblick sorgen, aber lohnen sich teure Fensterputzsysteme wirklich?

Fenstersauger

Kostenpunkt: ab ca. 30 Euro

Wie funktionieren Fenstersauger?

Die Geräte ähneln herkömmlichen Abziehern mit Gummilippe, saugen aber zusätzlich noch das Schmutzwasser in einen Wassertank. Etwas aufwendigere Geräte haben einen weiteren Tank für Frischwasser an Bord, mit dem die Scheiben vorgereinigt werden können. Der Akku hält je nach Gerät 30 – 90 Minuten.

In Tests von Elektronikmagazinen wurde gezeigt: Die meisten Geräte reinigen tatsächlich streifenfrei, lediglich am Rand muss ab und zu nachgearbeitet und die Rahmen mit einem Mikrofasertuch getrocknet werden. Die Hersteller behaupten zudem, ein geringerer körperlicher Einsatz sei nötig und man sei mit der Fensterreinigung schneller fertig. Sinnvoll ist der Einsatz von Fenstersaugern vor allem in Räumen, die saugstarke Teppichböden oder hochwertiges Parkett haben, da anders als bei der Reinigung mit Eimer und Lappen nichts heruntertropft. Schwierig wird die Reinigung des unteren Teils bodentiefer Fenster, da mit den Geräten aufgrund ihrer Form der untere Rand nicht erreicht werden kann. Auch für Fenster mit eingebauten Fensterkreuzen können Fenstersauger ungeeignet sein. Extrem verschmutzte Fenster müssen beim Einsatz von Fenstersaugern vorgereinigt werden.

Aktuelle Testsieger sind der Kärcher Akku-Fenstersauger WV 6 Plus und der Bosch Akku-Fenstersauger GlassVac. Aber auch der Leifheit Dry&Clean oder Vileda Windomatic Power konnten überzeugen.

Saugroboter

Kostenpunkt: ab 170 Euro

Wie funktionieren Fenster Saugroboter?

Die Roboter werden mit einem Reinigungsbelag geliefert, der eingesetzt und mit der ebenfalls mitgelieferten Reinigungsflüssigkeit besprüht wird. Dann setzt man den Roboter auf die Scheibe. Er hält sich durch einen selbsterzeugten Unterdruck dort fest und beginnt mit dem Putzen. Vor Gebrauch muss der Akku geladen werden, das dauert in der Regel etwa zwei Stunden. Manche Geräte funktionieren auch mit direktem Stromanschluss und haben den Akku nur für den Notfall.

Kritikpunkte bei der Leistung der Roboter sind immer wieder die Fensterecken und -kanten, denn die erreichen die Roboter nicht. Hier ist also Nacharbeit gefragt. Bei starken Verschmutzungen brauchen die kleinen Automaten Unterstützung von Menschenhand durch Vorputzen. Auch sind die Roboter recht langsam und müssen von Hand umgesetzt werden. Das ist besonders bei mehrfach unterteilten Altbaufenstern unpraktisch. An schrägen Dachfenstern kann der Roboter gar nicht eingesetzt werden, da der Unterdruck für ein Haften an der Schräge nicht ausreicht. Der Einsatz solcher Geräte lohnt sich derzeit also vor allem bei sehr großen Fensterflächen.

Laut aktuellen Testergebnissen schneiden der Sichler PR 040, der Sophinique Robot X5 und der Mammibot W 120-T am besten ab.

Es geht auch ohne – streifenfrei und sauber per Hand putzen

Bevor es an die Fensterscheiben geht, sollten zunächst Fensterbänke und Rahmen von grobem Dreck befreit werden. Sie sind starker Verschmutzung ausgesetzt durch Insekten, Pollen und Straßenschmutz. Kunststoffrahmen müssen generell häufiger gereinigt werden als Holzrahmen. Sie sind elektrostatisch aufgeladen und ziehen so Staub an.

Wenn der Rahmen sauber ist, geht’s ans Scheibenputzen. Spezielle Glasreiniger sind nicht nötig. Vielmehr empfehlen Experten eine Mischung aus 5 Liter Wasser mit einem Schuss Spiritus. Das Wasser sollte nur lauwarm und nicht zu heiß sein, denn das begünstigt das Bilden von Schlieren. Klarspüler eignet sich auch gut als Putzmittel. Der sorgt für einen Lotuseffekt auf der Scheibe. Der Regen perlt einfach ab und die Fenster verschmutzen nicht mehr so schnell. Einige wenige Spritzer im lauwarmen Wasser reichen da schon aus. Auch Essig und Zitronensaft sind echte Fettkiller. Doch Vorsicht bei den Dichtungen, die mögen keine säurehaltigen Mittel. Ein schonender Reiniger ist auch Kernseife.

Dieses Thema im Programm MDR JUMP bei der Arbeit | 31. März 2022 | 11:45 Uhr

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