Eine Frau telefoniert im Urlaub mit ihrem Handy
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Handy-Kostenfallen im Urlaub umgehen

02. Juli 2022, 00:00 Uhr

Seit fünf Jahren gibt es das EU-Roaming, welches das Telefonieren und Surfen mit dem Handy im Urlaub billig macht. Allerdings gibt es ein paar Ausnahmen, auf die ihr achten solltet.

Außerhalb der Europäischen Union ist das Roaming oft sehr teuer. Wenn also euer Handy im Hintergrund Daten herunterlädt, geht es schnell ins Geld, ohne dass ihr auch nur irgendeine App geöffnet habt.

Zwar sind die Kosten normalerweise bei 59,50 Euro gedeckelt, dann werdet ihr nämlich automatisch abgeklemmt, aber das ist schon ein Kostenblock, den niemand gern hat. Auch wer in diesem Sommer zum Beispiel Urlaub in der Türkei oder der Schweiz macht, sollte aufpassen. Auch hier drohen ähnlich unangenehme Überraschungen. Das gilt übrigens auch für bestimmte Rufumleitungen. Wenn ihr eine sogenannte "bedingte Umleitung" - bei besetzt, Nichterreichbarkeit oder Nichtannahme – eingerichtet habt, werden die Gespräche nämlich zunächst auf eure Kosten ins Ausland weitergeleitet und von dort ebenfalls zum teuren Roamingpreis wieder zurück nach Deutschland.

Gleiches Service-Niveau wie zu Hause

Theoretisch gelten diese Warnungen auch für das aus der EU ausgetretene Großbritannien, doch in diesem Fall halten sich die Mobilfunkfirmen noch freiwillig an die alten EU-Regeln. Und diese lauten wie folgt: Nach der geltenden EU-Roaming-Verordnung, neu gefasst zum 1. Juli 2022 und gültig bis 30. Juni 2032, telefoniert und surft man in der Europäischen Union weiter zu den Konditionen seines nationalen Tarifs zu Hause. Jedenfalls unter einer Bedingung – aber dazu gleich mehr. Zu den Regeln gehört, dass einem am Zielort dasselbe Service-Niveau geboten werden muss. Wer also zu Hause mit 4G unterwegs ist, dürfte im Urlaubsland nicht auf 3G heruntergestuft werden.

„Der Grundsatz ‚Roam like at home‘ gilt ausschließlich in den derzeit 27 Ländern der Europäischen Union (EU) sowie in Island, Liechtenstein und Norwegen, also den Mitgliedern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR)“, heißt es bei der Verbraucherzentrale.

Das heißt: Für viele von uns, die im europäischen Ausland Urlaub machen, gilt auch diesen Sommer: Anrufe zu Hause, aber auch Daten für die App-Nutzung werden wie zu Hause abgerechnet – und da haben ja viele eine Flatrate. Ein Anruf aus Tschechien nach Deutschland kostet also genau so viel, wir ihr für einen Anruf von Deutschland nach Deutschland zahlen würdet. Im Idealfall – Flatrate - also nichts. Das gilt auch, wenn ihr in Tschechien eine Nummer in Tschechien oder einem anderen EU/EWR-Land wählt. Auch das wird abgerechnet wie ein Telefonat von Deutschland nach Deutschland.

Vorsicht auf hoher See

Problematisch wird es allerdings, wenn ihr euch in der Nähe einer EU-Außengrenze bewegt. Wer etwa Urlaub im Baltikum macht, dessen Handy bucht sich womöglich immer mal unbeabsichtigt in Belarus ein. Hier gilt, wie zu erwarten, die EU-Regelung nicht. Wenn ihr wisst, dass ihr in solchen Grenzregionen unterwegs sein werdet, deaktiviert sinnvollerweise die automatische Netzwahl im Telefon – so könnt ihr unliebsame Überraschungen vermeiden.

Auch beim Telefonieren auf Fähren und Kreuzfahrtschiffen solltet ihr extrem vorsichtig sein. Hier gilt die EU-Roaming-Verordnung nicht, weil die sich nur auf Anlagen an Land bezieht. Draußen auf dem Meer wird die Verbindung aber über Satelliten hergestellt – und dabei drohen sehr hohe Kosten. „Auf See greift auch der Kosten-Airbag der EU-Roaming-Verordnung für mobile Datenverbindungen nicht“, warnt die Verbraucherzentrale. Und noch ein Tipp: Auch in Flugzeugen gilt die EU-Verordnung nicht. Da am besten einfach das Handy die ganze Zeit im Flugmodus lassen. Zu Start und Landung ist das ja ohnehin vorgeschrieben.

Vorsicht bei Telefonaten im WLAN

Und es gibt noch ein paar Ausnahmen der EU-Regeln, die ihr kennen solltet: Da sind zum Beispiel Sonderrufnummern. Wenn ihr die aus dem EU-Ausland in Deutschland anruft, kann es empfindlich teuer werden. Allerdings ist euer Mobilfunkanbieter verpflichtet, euch zumindest bei der Einreise darauf hinzuweisen.

Aufpassen solltet ihr auch bei Telefonaten im WLAN. Hier kann es ebenfalls unangenehm teuer werden. Viele Smartphones unterstützen die Technik „VoWiFi“, die manchmal auch „WLAN-Call“ oder „WiFi-Call“ heißt. Euer Mobilfunkanbieter muss die Funktion möglicherweise erst freischalten. Aber er kann zusätzliche Kosten für solche Telefonate berechnen - denn sie fallen nicht unter die EU-Roaming-Verordnung.

Ein anderer Punkt, auf den man zumindest achten sollte: Wenn man zum Beispiel vor der Abreise nochmal beim Hotel in Frankreich anruft, ist das nicht zwingend von der Flatrate abgedeckt. Telefonate von zu Hause in ein anderes Land der EU kosten, wenn sie nicht in der Flatrate oder einem Spezialtarif erfasst sind, maximal 19 Cent pro Minute. Auch dieser vergleichsweise verbraucherfreundliche Preis kommt durch eine Vorgabe der EU zustande. Diese gilt vorerst für fünf Jahre.

Dieses Thema im Programm MDR JUMP am Wochenende | 02. Juli 2022 | 15:20 Uhr

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