Inflation so hoch wie seit fast 30 Jahren nicht mehr – was bedeutet das?

So hoch war die Inflationsrate seit 28 Jahren nicht mehr. Nun hat sie erstmals die Vier-Prozent-Marke überschritten, angetrieben von hohen Energiekosten. Was bedeutet das für Verbraucherinnen und Verbraucher?

Das Leben wird immer teurer in Deutschland, das merken wir unter anderem an der Tankstelle und beim Heizen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr liegt die Inflationsrate bei 4,1 Prozent, so berichtete es das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger Berechnungen. So schnell stiegen die Preise zuletzt vor rund dreißig Jahren. Diese hohe Inflationsrate findet auch Finanzexperte Saidi Sulitalu vom Geld-Ratgeber „Finanztip“ beachtlich. Er erklärt uns, wie die Berechnungen zustande kommen.

Die Inflationen wird daran berechnet, dass das Statistische Bundesamt einen Warenkorb hat. Da steckt alles Mögliche drin, da spielen auch Mieten und Energiepreise und wie diese gestiegen sind, eine Rolle. Das wird mit dem Stand von vor zwölf Monaten verglichen.

Der Warenkorb ist voller verschiedener Güter, um möglichst repräsentativ den typischen Verbrauch eines privaten Haushalts darzustellen. Dabei sind unter anderem Wohnkosten, Nahrungsmittel oder Tabakwaren. Anhand dessen wird dann die Inflation berechnet.

Woher kommt die hohe Inflationsrate?

Die hohe Inflation hat auch etwas mit den Preisen im Sommer 2020 zu tun. Durch den Lockdown und die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie fielen die Preise mehrere Monate hintereinander leicht, nun fällt der Unterschied dadurch entsprechend auch größer aus. Doch laut Finanzexperte Saidi Sulitalu vom Geld-Ratgeber „Finanztip“ liegt die hohe Inflation nicht nur an der Corona-Pandemie.

Corona ist ein Grund dafür, da kommen aber auch viele andere Sachen hinzu, zum Beispiel gibt es seit diesem Jahr auf die Energiepreise eine CO2-Abgabe. Auf dem ganzen Weltmarkt sind aber auch Rohstoffe knapp, auch deswegen steigen die Preise.

Welche Auswirkungen hat das auf Verbraucherinnen und Verbraucher?

Sulitalu von „Finanztip“ sieht einige Auswirkungen der Inflation, beispielsweise beim Tanken oder Heizen. Vor allem Menschen, die mit Öl oder Gas heizen, müssten sich aber auf eine Nachzahlung im nächsten Jahr einstellen.

Laut Finanzexperte Sulitalu ist das aber erstmal kein Grund zur Panik. In den letzten zehn Jahren seien die Preise fast eher unterdurchschnittlich angestiegen, daran hätten sich viele auch gewöhnt. Es sei aber eigentlich relativ normal, dass die Preise von Jahr zu Jahr etwas stärker werden. So hohe Inflationsraten nun auf Dauer zu haben, sei aber eher unwahrscheinlich.

Dieses Thema im Programm MDR JUMP – Die Themen des Tages | 04. Oktober 2021 | 19:50 Uhr

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