Die Geschichte hinter den Symbolen für den Frieden

02. März 2022, 17:11 Uhr

Um den Wunsch nach Frieden sichtbar zu machen, haben sich im Laufe der Zeit Friedenszeichen entwickelt. Wie sie entstanden sind, was sie aussagen, das haben wir für die bekanntesten Peace-Zeichen hinterfragt.

Der Olivenzweig

An einem Baum hängende, schwarze Olive.
Bildrechte: MDR/Lena Schön

Schon im fünften Jahrhundert vor Christus sollen die alten Griechen den Olivenzweig als Symbol für Friede und Sieg verwendet haben. Sieger sportlicher Wettkämpfe bekamen den Oliven- und nicht Lorbeerkranz auf den Kopf. Wie es dazu kam: Olivenbäume brauchen lange, eh sie die ersten Früchte tragen. Wer also Olivenbäume pflanzt, plant eine lange Zeit, in Ruhe zu leben = friedlicher Mensch.

Die Friedenstaube

Friedenstaube auf einem Transparent
Bildrechte: imago images/imagebroker

Sie ist noch älter als der Olivenzweig aber eng mit ihm verbunden, ihre Geschichte geht auf das alte Testament zurück. Die Sintflut ist in vollem Gange, da schickt Noah eine Taube los, um Land zu suchen. Sie kommt zurück, mit Olivenzweig im Schnabel. Das bedeutet Land und ein mögliches friedliches Leben. Wie sie berühmt wurde: Schon auf alten Felszeichnungen ist die Friedenstaube zu sehen. 1949 stiftete Pablo Picasso die Zeichnung einer Taube für das Plakat des „Weltkongresses der Kämpfer für den Frieden“.  

Das Peacezeichen/CND-Symbol

1958 sollte der englische Künstler Gerald Holtom im Auftrag einer Bewegung für Abrüstung ein Symbol für Frieden und gegen Atomwaffen entwerfen. Er hat sich schwer getan und schließlich Zeichen des Winkeralphabetes verwendet: N für Nuclear und D für Disarmement. Wie es berühmt wurde: Zusammengefasst wurde das einprägsame Symbol daraus, das heute für die Friedensbewegung aber auch gegen Rassismus und Unterdrückung verwendet wird.

Der Regenbogen

Er ist auch ein sehr altes Zeichen für Frieden und Versöhnung und galt den Urvölkern lange Zeit als Verbindung zwischen Himmel und Erde. "Er ist der sichtbare Garant für die Zusage, die ich der Erde mache", sagt Gott im Alten Testament, nach der großen Sintflut. Die Menschen sind bestraft, jetzt soll wieder Frieden herrschen. Wie er Bedeutung erlangte: Im Regenbogen bricht das Licht in all seine Farbe auf. Divers, bunt und doch zusammengehörig, so war der Regenbogen schon immer ein Symbol für Vereinigung von Unterschieden und Gegensätzen.

Die Pace-Fahne

PACE steht während dem Ostermarsch auf einer Flagge.
Bildrechte: IMAGO / Markus Heine

Sie ist eine umgedrehte Darstellung des Regenbogens und wurde vom Italiener Aldo Capitini 1961 für einen Friedensmarsch entworfen. Das Schriftzeichen PACE kam erst neueren Tagen hinzu und wurde unter anderem bei einer Bewegung gegen den Irak- Krieg verwendet. Von früher bis heute: Regenbogenfahnen wurden schon zu Zeiten Thomas Münzers verwendet. Heute sind sie auch Symbol der LGBTQ-Bewegung.

Der Kranich

Papierkranich auf einer Hand
Bildrechte: Colourbox.de

Besser: der Papierkranich. Er geht auf ein Mädchen in Japan zurück. Die kleine Sadako Sasaki ist zweieinhalb Jahre alt, als am 6. August 1945 in ihrem Heimatort Hiroshima eine Atombombe explodiert. Sie erkrankt ein paar Jahre später an Leukämie und kämpft mit dem Falten von Papierkranichen dagegen an. Umsonst: Sie stirbt mit 12. Die Symbolkraft: Ein japanisches Sprichwort sagt: Wer tausend Papierkraniche faltet, dem wird ein Wunsch erfüllt. 

Schwerter zu Pflugscharen

Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln." Ein Zitat aus der Bibel. Das dazugehörige Symbol hat ganz aktuell eine besondere Bedeutung. 1959 schenkt die Sowjetunion die Skulptur des Bildhauers Jewgeni Wiktorowitsch Wutschetitsch der Welt in Ermahnung an die Friedensziele der UN-Charta. Seitdem steht sie in New York beim Uno-Hauptgebäude. Der direkte Bezug: Schon seit den frühen 80ger Jahren war Schwerter zu Pflugscharen auch Symbol der Friedensbewegung in der DDR.  

Dieses Thema im Programm MDR JUMP am Abend | 02. März 2022 | 20:37 Uhr

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