A2-Raser: Staatsanwaltschaft übernimmt Ermittlungen
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Gegen den Bugatti-Fahrer, der mit 417 km/h durch Sachsen-Anhalt gerast ist, haben die Ermittlungen durch die Polizei bereits vor wenigen Tagen begonnen. Nun schaltet sich die Staatsanwaltschaft ein.
Der tschechische Millionär Radim Passer macht gerne und regelmäßig die deutschen Autobahnen unsicher. Der Sportwagen-Fan bringt hier ohne Tempolimit diverse Sportwagen an ihre Grenzen. Im letzten Jahr suchte er sich mit seinem Team die A2 aus und testete unter anderem PS-starke Boliden von Lamborghini, Porsche und Bentley. Die Fahrt mit einem Bugatti Chiron wird ihm jetzt möglicherweise zum Verhängnis.
Mit 417 km/h über die A2
Am schnellsten Punkt zeigte die Geschwindigkeitsanzeige des Autos 417 km/h. Das Video hat mehrere Millionen Klicks auf Youtube, doch die Kommentare sind durchwachsen. Viele regen sich auf und verstehen nicht, wie man so rücksichtslos sein könne. Der Fahrer verteidigt sich und verfasst selbst einen Kommentar. Die Fahrt habe an einem Sonntagmorgen um 4:50 stattgefunden und pro Kilometer war nur ein anderes Auto auf der Fahrtstrecke. Man habe 3-4 Kilometer weit sehen können und der Bugatti könne in 9 Sekunden von 400 auf 0 km/h gehen, es sei also alles sicher. Die Polizei sieht das nicht so.
Auch wenn es an der Stelle kein Tempolimit gibt, so gibt es wichtige Regeln, die eingehalten werden sollen. Die Polizei bezieht sich bei ihren Ermittlungen auf den §315d des Strafgesetzbuches und ermittelt wegen eines illegalen Straßenrennens - auch wenn der Fahrer allein unterwegs war. Nun hat sich auch die Staatsanwaltschaft in Stendal eingeschaltet. Dem Millionär droht eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe. Sobald alle Dokumente eingegangen sind, wird der Tatbestand genau geprüft. Dies könne im Laufe der Woche geschehen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag.
Mit Material von dpa