Kind da - Liebe weg? Wie du trotz Elternstress eine funktionierende Beziehung führen kannst

Wenn aus einem Paar eine Familie wird, läuft das nicht immer ganz ohne Konflikte ab. Allerdings gibt es auch ein paar einfache Kniffe, mit der man trotz Kinderstress eine funktionierende Beziehung führen kann.

Eine junge Familie auf einem Feldweg im Sonnenuntergang
Bildrechte: Addictive Stock/Carles Navarro

Wenn aus einem Paar eine Familie wird, kann das zu einer echten Belastungsprobe werden. Da treffen sich zwei Menschen, verlieben sich, ziehen zusammen, werden ein eingespieltes Team und auf einmal kommt ein dritter dazu - ein Baby - und stellt alles auf den Kopf. Die Nächte werden kurz und das Nervenkostüm dünn, für Hobbies bleibt weniger Zeit.

Die Leipziger Familientherapeutin Martina Friedel kennt viele solcher Fälle aus ihrer eigenen Arbeit. Sie sagt, viele Konflikte beruhen darauf, dass man sich in dieser Situation nochmal neu kennenlernt.

Da gibt es eine ganze Menge neuer Facetten am Partner die uns verwirren und Schwierigkeiten machen können, sie anzunehmen.

Später können Konflikte über die Erziehung der Kinder dazu kommen oder das Gefühl, dass einer in der Beziehung mehr macht, als der andere. In solchen Fällen sei es wichtig, darauf zu schauen, was beide Partner gemeinsam haben, rät Martina Friedel. Aber nicht nur:

Liebe bedeutet auch, zu entdecken und wertzuschätzen, was am anderen anders ist.

Dass das nicht immer einfach ist, versteht sich fast von selbst. Wenn im stressigen Eltern-Alltag zwischen Essen kochen, Wäsche waschen und arbeiten kaum noch Zeit für den Partner ist, kann sich das anfühlen, als würde die Liebe weniger werden, sagt Friedel. Sowas äußere sich in Sätzen wie: "Du hättest wenigstens schon mal den Tisch decken können!"

Kommunikation ist wichtig

Was vordergründig wie ein Vorwurf klingt, sei aber Symptom einer tieferliegenden, angestauten Unzufriedenheit. Als Partner sei es wichtig, sich nicht davon überrumpeln zu lassen, sondern nachzufragen, was dahinter steckt, sagt die Familientherapeutin.

Um darüber reden zu können brauche man allerdings auch Freiraum und Kontakt zu sich selbst.

Lästige Alltäglichkeiten verwandeln

Ein paar Tipps hat Friedel aber auch. So könne man aus lästigen Alltäglichkeiten "Begegnungsmöglichkeiten oder Liebesgaben für den Partner" machen. Zum Beispiel morgens den Kaffee ans Bett bringen, damit er oder sie noch zehn Minuten länger schlafen kann.

Dem Anderen in der Beziehung Aufmerksamkeit zu widmen sei zwar nicht immer leicht, aber wichtig. Eine Familientherapie könne da Hilfestellung geben, sagt Friedel. Das sei ein Raum, in dem sich Familien neu sehen können. Die Anstrengung lohne sich, denn am Ende steht eine starke Familie, die auch in stressigen Situationen zusammenhält.

Dieses Thema im Programm MDR JUMP Feierabendshow | 17. Juni 2021 | 17:45 Uhr

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