Katze beim Tierarzt
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Diese Bedürfnisse haben alte Katzen

18. Juni 2022, 00:00 Uhr

Katzen haben sieben Leben, sagt der Volksmund – doch in echt haben sie natürlich nur eines. Und wenn sie älter werden, ändern sich auch ihre Bedürfnisse. Wie haben für euch zusammengefasst, wie ihr euren Tieren dann am besten helfen könnt.

Den absoluten Rekord hält bis heute Creme Puff. So hieß eine Katze, die im Jahr 2005 im US-Bundesstaat Texas starb – und zwar im stolzen Alter von 38 Jahren und drei Tagen. Damit steht sie im Guinnessbuch. Ihr Besitzer Jake Perry hatte zuvor bereits eine Rekordkatze besessen: Granpa, so hieß das Tier, soll 34 Jahre und 2 Monate alt geworden sein. Normalerweise erreichen Katzen ja leider noch nicht einmal die Hälfte dieses Wertes. Ein gutes Dutzend Tiere sind bekannt, die die 30-Jahre-Marke geknackt haben.

Als grobe Faustregel gilt: Die ersten beiden Lebensjahre einer Katze entsprechen in etwa den ersten 25 Jahren eines Menschen. Jedes weitere Jahr kommt dann ungefähr vier Menschenjahren nahe. Umgerechnet kommt man nach dieser Formel bei sechs Katzenjahren auf 41 Menschenjahre.

Mister Perry, der Besitzer der texanischen Uraltkatzen, so heißt es, soll die Langlebigkeit seiner Tiere mit einer Spezialdiät erreicht haben. Angeblich bestand sie aus Speck, Eiern, Brokkoli und Kaffee mit Sahne. Aber ganz ehrlich: Ob er das wirklich so gefüttert hat und – vor allem – ob die Tiere deswegen so alt geworden sind, das wissen wir nicht. Ihr müsst das auf jeden Fall auch nicht machen.

Aber von den rund 15,7 Mio. Stubentigern, die bei der letzten statistischen Erhebung in deutschen Haushalten lebten, ist eben schon eine nicht ganz kleine Zahl nicht mehr ganz jung. Und diese Tiere brauchen eben teils eine besondere Behandlung. Vielleicht lebt ja auch bei euch zu Hause ein solcher tierischer Senior.

Zwischen zehn und zwölf liegt irgendwo die Grenze

Um das auch noch mal zu definieren: Zu den Senioren zählt eure Katze ab zehn bis zwölf Jahren Lebensalter. Ihr habt sicher schon bemerkt, dass sie jetzt normalerweise nicht mehr so wild ist wie in ihren Jugendjahren. Vielleicht ist sie auch nicht mehr ganz so gelenkig und springt nicht mehr ganz so hoch wie früher. Gehör und Sehkraft haben womöglich auch ein bisschen nachgelassen. Die Tiere schlafen im Normalfall auch mehr. In manchen Fällen sind sie auch nicht mehr so sauber. Sie putzen sich nicht mehr so gut, weil sie an manche Stellen ihres Körpers schlicht nicht mehr rankommen.

Manche Katzen werden im Alter auch anschmiegsamer, vielleicht auch, weil sie die Bestätigung brauchen, noch immer wertgeschätzt zu werden. Ein paar Extra-Streicheleinheiten sind ja ein Wunsch, der sich relativ leicht erfüllen lässt…

Und noch etwas ist ganz typisch: Katzen in diesem Alter haben weniger Muskeln und dafür mehr Fett. Das liegt auch daran, dass sie sich oft weniger bewegen. Und hier kommt ihr ins Spiel: Denn durch die richtige Ernährung könnt ihr dafür sorgen, dass euer Tier deswegen keine weiteren Probleme bekommt, weil es zu dick wird. Ihr wollt ja nicht, dass die Katze Probleme mit dem Bewegungsapparat bekommt. Fachleute raten zu hochwertigem, ausgewogenem und leichtverdaulichem Futter. Außerdem solltet ihr einmal in der Woche das Gewicht der Katze kontrollieren und darauf achten, ob sie plötzlich viel mehr als sonst trinkt oder uriniert.

Regelmäßige Besuche beim Tierarzt

Versucht, wenn ihr könnt, ruhig eure Katze bei der Körperpflege zu unterstützen, indem ihr sie regelmäßig bürstet und kämmt. Und ab einem Alter von elf Jahren solltet ihr das Tier einmal im Jahr für eine Vorsorgeuntersuchung zum Tierarzt bringen. Zweimal wäre sogar noch besser. Das ist leider alles andere als selbstverständlich, denn laut einer Umfrage ist ein Viertel aller Katzenhalterinnen und -halter in Deutschland der Meinung, dass man nur zum Tierarzt gehen muss, wenn die Katze tatsächlich krank ist.

Ihr müsst es ja nicht wie Fußballstar Cristiano Ronaldo machen, der seine Sphynx-Katze angeblich per Privatjet zum Tierarzt bringen lassen hat. Doch Vorsorge ist gerade im Alter eben auch wichtig. „Idealerweise wird dann ein komplettes Blutbild gemacht, der Urin untersucht und gegebenenfalls auch der Blutdruck gemessen“, so Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund.

Die Idee dabei: Die Ärztin oder der Arzt kann im Idealfall Krankheiten sogar erkennen, bevor Symptome auftreten. Denn die Liste der potenziellen Leiden ist lang: Nierenkrankheiten, Zahnprobleme, Tumore, Herzerkrankungen, Erkrankungen der Gelenke, der Geschlechtsorgane und der Schilddrüse oder auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes könnten euer Tier plagen.

Auf das Verhalten achten

In ganz praktischen Dingen könnt ihr Katzen entlasten, die bereits krank sind: „Wenn eine Katze Probleme mit den Gelenken hat, sollte man eine Katzentoilette wählen, die einen niedrigen Einstieg hat", sagt zum Beispiel die Tierärztin Svenja Joswig aus dem niedersächsischen Gifhorn. Sie hat sich auf Altersmedizin bei Haustieren spezialisiert. Sie sagt, dass ein Nachtlicht alten Katzen bei der Orientierung helfen kann. Auch wenn nachts das Radio läuft, kann das machen Tieren Sicherheit geben. Sie rät auch zum Beispiel auch dazu, Futter und Wasser an einem erhöhten Fressplatz anzubieten, wenn eure Katze Schmerzen hat.

Nur wie kriegt ihr das raus? Auch dazu hat die Tierärztin Tipps: Schaut darauf, ob eure Katze die Ohren anlegt oder die Augen zusammenkeift – das ist ein typisches Verhalten bei Schmerzen. Auch eine kauernde Haltung oder im Vergleich zu früher ungewohnte Positionen des Tieres beim Liegen sind ein Warnzeichen. „Viele Katzen springen auch weniger, etwa auf den Kratzbaum, das Fensterbrett oder das Sofa", sagt Joswig.

Dieses Thema im Programm MDR JUMP am Wochenende | 19. Juni 2022 | 16:30 Uhr

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